Aufruf zur Emanzipation

Hollande sorgt mit Musliminnen-Sager für Empörung

Teilen

"Die Frau mit Kopftuch ist die Marianne von morgen", so der französische Präsident.

Mit einer Äußerung zu islamischen Frauen hat der französische Präsident Francois Hollande, bei den konservativen Republikanern für Entrüstung gesorgt. In einem am Donnerstag erscheinenden Buch über seine Amtszeit wird Hollande von den beiden Autoren mit dem Satz zitiert: "Die Frau mit Kopftuch von heute ist die Marianne von morgen."

Entrüstung

Das konservative Lager interpretierte dies daraufhin so, dass die französische Nationalikone in Zukunft einen Schleier tragen müsse. Der amtierende Vorsitzende der Oppositionspartei Die Republikaner, Laurent Wauquiez, warf Hollande vor, die Marianne als Sinnbild der französischen Revolution und der Freiheit der Frauen "gegen den politischen Islam einzutauschen".

Die dem liberalen Lager der Konservativen angehörende Anwärterin auf die Präsidentschaftskandidatur, Nathalie Kosciusko-Morizet, nannte Hollandes Äußerung "irreführend" und rief ihn zu einer Klarstellung auf.

Aufruf zur Emanzipation

In dem auf Interviews basierenden Buch führt Hollande allerdings aus, dass er auf das Gegenteil hinaus will: "Wenn wir es schaffen, ihr (der Frau mit Kopftuch) die Möglichkeiten zur Selbstentfaltung zu bieten, wird sie sich von ihrem Kopftuch befreien und zu einer Französin werden."

Seit der Anschlagsserie in Frankreich gibt es immer wieder erregte Debatten über die Rolle des Islam in der Gesellschaft. Zuletzt wurde im Sommer über ein Burkini-Verbot an französischen Stränden gestritten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.