Wegen "sensibler Lage"

Israel verbannt Handwerker aus Schulen

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Weil das oft Araber sind, sprechen viele von Rassismus.

In vielen israelischen Städten dürfen Handwerker und Reinigungspersonal nicht mehr in Schulen arbeiten, solange dort Schüler anwesend sind. Eine Sprecherin der Stadt nannte die "sensible Lage" als Grund für diesen Schritt. Weil vor allem arabische Beschäftigte betroffen sind, löst dies den Vorwurf der Diskriminierung aus.

"Quelle der Diskriminierung"
So war am Montag auf der Facebook-Seite des arabischen Parlamentsabgeordneten Issawi Frej zu lesen: "In Zeiten von Aufwiegelung und Hasstiraden müsste das Bildungssystem an der Spitze des Kampfes gegen Rassismus stehen und sich für das partnerschaftliche Zusammenleben einsetzen ... Stattdessen werden die Schulen so zu einer Quelle der Diskriminierung", monierte das Mitglied der linken Meretz-Fraktion.

Wegen "Sensibler Lage"
Eine Pressesprecherin der Großstadt Tel Aviv bestätigte, dass "wegen der sensiblen Lage" Bau-, Reparatur- und Reinigungsarbeiten nicht mehr erledigt werden dürfen, solange sich Schüler in den Bildungsstätten aufhalten. Dies gelte aber "für jüdische und arabische Beschäftigte gleichermaßen", betonte sie. Im staatlichen Rundfunk hieß es dazu, in der Praxis seien aber in der großen Mehrheit arabische Israelis betroffen.

Demnach gibt es ähnliche Maßnahmen in mindestens einem halben Dutzend weiterer israelischer Städte. Die Maßnahmen wurden zum Teil auf Verlangen der Elternvertretungen ergriffen, nachdem seit Monatsbeginn über dreißig Anschläge, vor allem mit Messern, gegen Uniformierte oder als Juden erkennbare Passanten verübt wurden. Die Täter waren zumeist Palästinenser sowie in drei Fällen israelische Araber. Schwerpunkte der Attentate waren beide Teile Jerusalems und Hebron im besetzten Westjordanland.

Arabische Israelis stellen mit rund 1,4 Millionen Menschen 17,5 Prozent der israelischen Staatsbürger.

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