Trauer in Bratislava

Motiv für Amoklauf weiter rätselhaft

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Es gibt kein klares Motiv, Rassismus wird nicht ausgeschlossen.

Das Blutbad in Bratislava könnte möglicherweise einen rassistischen Hintergrund haben. Ein etwa 50 Jahre alter Mann hatte am Montagvormittag bei einem Amoklauf in der slowakischen Hauptstadt sieben Menschen und sich selbst getötet. Die meisten seiner Opfer kamen aus derselben Roma-Familie. "Wir haben noch kein klares Motiv", sagte allerdings der slowakische Innenminister Daniel Lipsic in einem Interview mit dem ORF. Ein ethnisch motivierter Hintergrund könne aber nicht ausgeschlossen werden.

Ehemaliger Soldat
Nach Angaben des Innenministers war der Täter ein Nachbar der Familie. Slowakische und tschechische Medien berichteten am Dienstag, dass der Amokläufer ein ehemaliger Soldat war. Er habe die Tatwaffen - eine Maschinenpistole und zwei Gewehre - legal besessen.

Nachbarn beschrieben ihn als Einzelgänger. Mit der Roma-Familie habe er auf derselben Etage gelebt und ein angespanntes Verhältnis zu ihr gehabt. Nach Auskunft von Nachbarn war die Familie etwas laut. Die Kindergärtnerin des Bezirks beschrieb die Opfer als "arme, aber ehrbare Familie". Ein Angehöriger der Opfer sagte der slowakischen Zeitung "Sme daily", der Mann sei Roma-feindlich gewesen.

Mahnwache
Bürger von Bratislava hielten am Montagabend eine Mahnwache für die Opfer des Blutbades und stellten am Tatort Kerzen auf.

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Amoklauf in Bratislava