Knalleffekt

EU bietet Briten 'Exit' vom Brexit an

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Tusk und Juncker bieten Großbritannien Verbleib in der EU an.

EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker haben Großbritannien einen Verbleib in der Europäischen Union angeboten. Falls die Briten ihre Meinung änderten, seien "unsere Herzen weiter offen für sie", sagte Tusk am Dienstag im Europaparlament in Straßburg.
 
Juncker unterstützte dort Tusk und sagte, er hätte nicht gerne, dass in London überhört werde, "dass unsere Tür nach wie vor offen steht". Die beiden EU-Spitzenpolitiker reagierten mit ihren Aussagen offenbar auf die in der Vorwoche von Brexit-Wortführer Nigel Farage in Gang gebrachte Diskussion über ein zweites EU-Austrittsreferendum. Dieses sollte nämlich der anhaltenden Debatte über den Ausstieg "abtöten", erwartet Farage eine noch deutlichere Zustimmung zum Brexit bei einem neuerlichen Referendum.
 

Kurz begrüßt EU-Angebot

 
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat das Angebot von EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an Großbritannien, in der Europäischen Union zu bleiben, begrüßt. Die Entscheidung über einen Ausstieg aus dem Brexit liege aber bei den Briten, sagte Kurz im Pressefoyer nach dem Ministerrat am Dienstag.
 
Der Brexit sei eine "enorme Herausforderung" und bringe viele Nachteile mit sich. "Ich bin froh, dass es das Angebot gibt, aber die Entscheidung liegt bei den Briten", so Kurz.
 
Die Briten hatten im Juni 2016 bei einer Volksabstimmung mit 52 Prozent für das Verlassen der Europäischen Union gestimmt. Am 29. März 2017 beantragte die britische Regierung offiziell den Austritt nach Artikel 50 des EU-Vertrags, der nun bis 29. März 2019 erfolgen soll. Die Verhandlungen über den Brexit sollen unter österreichischer EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 abgeschlossen werden.
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