Trotz Affären

Wulff will nicht zurücktreten

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Deutscher Bundespräsident nach Kredit- und Medien-Affäre unter Druck.

Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff will nach Informationen der ARD im Amt bleiben. Wulff habe sich entschieden, nicht zurückzutreten, meldete das ARD-Morgenmagazin am Mittwoch unter Berufung auf zuverlässige Quellen in der Umgebung des Staatsoberhauptes. Das Bundespräsidialamt war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Wulff steht seit Mitte Dezember wegen seiner Kredite für den Kauf eines Eigenheimes in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident unter massiver Kritik . Eine neue Dimension erhielt der Fall, nachdem bekanntgeworden war, dass der Bundespräsident persönlich mit einem Anruf bei "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann versucht hatte, die erste Veröffentlichung der Zeitung zu den Krediten zu verhindern.

In Kreisen der Unionsfraktion wird die Situation für den Bundespräsidenten als durchaus kritisch eingeschätzt. Trotz der jüngsten Vorwürfe ging man aber davon aus, dass er die Affäre vorerst durchstehen will. Als erste prominente CDU-Politikerin sprach sich nun Vera Lengsfeld offen für einen Rücktritt Wulffs aus. In einem Interview von "Handelsblatt Online" schlug sie zugleich den früheren Chef der Stasi-Unterlagenbehörde, Joachim Gauck, als Nachfolger vor.
 

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