Fangquote nun fix

Die blutige Robbenjagd hat begonnen

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Tierschützer schlagen Alarm: Kanada gibt Jagd auf 338.200 Robben frei. Seit dem 23. März dürfen die Jäger die Tiere wieder töten.

Am 23. März war es wieder soweit: Das blutige Treiben geht wieder los. In Kanada fiel der Startschuß für die blutige und brutale Robbenjagd. In diesem Jahr 338.200 dürfen Robben von Jägern getötet werden. Das sind 55.000 Tiere mehr als im Vorjahr. Wie die zuständige Fischereiministerin Gail Shea nach Berichten des kanadischen Fernsehens CTV am Freitagabend (Ortszeit) mitteilte, wurde die Fangquote nach Beratungen mit Experten festgelegt, "um sicherzustellen, dass der Robbenbestand erhalten bleibt". Tierschützer zeigten sich bestürzt von der Entscheidung der Regierung.

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Foto: (c) APA

Neufundland und Labrador
Shea versicherte, dass Mitarbeiter ihrer Behörden die Robbenjagd überwachen werden, um die Einhaltung der Jagdbeschränkungen sicherzustellen. Wenn nötig, würden auch Maßnahmen zu Durchsetzung der Bestimmungen getroffen, sagte die Ministerin. Rund 70 Prozent der zur Tötung freigegebenen Tiere sollen in dem Gebiet nordöstlich von Neufundland und Labrador gejagt werden. Die Behörden schätzen den Bestand der Robben an der kanadischen Ostküste auf rund 6,4 Millionen Tiere.

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Foto: (c) AP

Russland hatte am vergangenen Mittwoch sein Verbot für die Jagd auf Robbenbabys im Weißen Meer deutlich ausgeweitet. Von sofort an schütze das Jagdverbot Sattelrobben bis zu einem Alter von einem Jahr, sagte Umweltminister Juri Trutnew. "Damit ist das blutige Geschäft mit schutzlosen Tieren, das nicht als Jagd bezeichnet werden kann, bei uns wie in den meisten anderen entwickelten Ländern verboten", betonte er. Ende Februar hatte Russland zunächst nur die Jagd auf Robbenbabys in den ersten Wochen nach der Geburt verboten.

In der EU soll der Handel mit Robbenprodukten verboten werden. Anfang des Monats hatte der Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments wegen der "unmenschlichen" Methoden bei der Jagd für ein europaweites Einfuhr- und Handelsverbot gestimmt. Betroffen wären Produkte wie Felle, Öle oder Fleisch der Tiere.

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