James von Brunn

Mörder droht nun selbst Todesstrafe

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Nachdem der Rechtsextremist James von Brunn im Holocaustmuseum in Washington einen Wachmann erschossen hat, wird er wegen Mordes angeklagt.

Nach dem blutigen Angriff auf das Holocaust-Museum in Washington haben die Justizbehörden eine Anklage wegen Mordes gegen den 88-jährigen Rechtsextremisten James von Brunn angekündigt. Dem Attentäter wird offiziell Mord vorgeworfen. Außerdem steht ihm eine Anklage bevor wegen "Waffenbesitzes mit dem Ziel, in einer Bundeseinrichtung zu töten". Ob von Brunn auch wegen eines Verbrechens mit rassistischen Motiven angeklagt werden kann, wird noch untersucht.

Todesstrafe denkbar
Bei einer Verurteilung wegen Mordes drohen dem 88-Jährigen eine lebenslange Haft ohne Chance auf Straferlass oder sogar die Todesstrafe. Der bei der Tat schwer verwundete Angreifer ist noch immer in einem kritischen Zustand und wird im Krankenhaus behandelt.

Der vorbestrafte Holocaust-Leugner hatte am Mittwoch in dem Museum um sich geschossen und einen Wachmann getötet. Er unterhielt seit Jahren Verbindungen zu rassistischen und regierungsfeindlichen Gruppen.

"Obama 'Marionette der Juden'"
In dem Auto des Mannes wurden handschriftliche Aufzeichnungen mit judenfeindlichem Inhalt entdeckt, wie aus einem Dokument der Ermittler hervorgeht. In den Notizen leugnet der 88-Jährige den Holocaust und beschreibt US-Präsident Barack Obama als jüdische Marionette. "Der Holocaust ist eine Lüge. Obama wurde von den Juden erschaffen", heißt es demnach in den Papieren.

Die Notizen wurden in dem Auto gefunden, das der 88-Jährige am Mittwoch vor dem Museum geparkt hatte, bevor er in das Gebäude ging, mehrere Schüsse abfeuerte und den Wachmann tödlich verletzte. Dem Dokument der Ermittler zufolge ist der Attentäter auch der Verfasser eines Romans, in dem die US-Regierung als Instrument einer jüdischen Verschwörung beschrieben wird. In der Wohnung des Angreifers wurden demnach Munition und eine weitere Waffe gefunden.

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