Ohne Pause

Cécilia Sarkozy verhandelte 50 Stunden in Libyen

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Frankreichs First Lady setzte sich für die Freilassung der inhaftierten Bulgarinnen vehement ein. In Libyen verhandelte sie 50 Stunden.

Die französische Präsidentengattin Cécilia Sarkozy hat nach eigenen Angaben 50 Stunden ohne Pause mit der libyschen Führung über die Freilassung der bulgarischen Krankenschwestern verhandelt. "Ich bin als Frau und Mutter dorthin gefahren, ohne mich um komplexe internationale Beziehungen zu kümmern", sagte Cécilia Sarkozy der Zeitung "L'Est Républicain" (Dienstag) in ihrem ersten Interview seit ihrem umstrittenen Einsatz als Sondergesandte des Präsidenten in Libyen.

Treffen mit Gaddafi
Sie war kurz vor Abschluss der seit Jahren dauernden Verhandlungen Ende Juli mit dem libyschen Revolutionsführer Muammar al Gaddafi zusammengetroffen. Die Krankenschwestern und ein Arzt waren in Libyen beschuldigt worden, mehr als 400 Kinder absichtlich mit dem HI-Virus infiziert zu haben.

Cécilia Sarkozy räumte ein, sie habe Libyen Gegenleistungen in Form von medizinischer Ausbildung, Aids-Medikamenten und Visa für Aids-Patienten versprochen. "Was mich betrifft, so hat es lediglich medizinische Gegenleistungen gegeben", sagte sie. Die französische Regierung hatte bisher bestritten, dass es überhaupt Gegenleistungen gegeben habe.

Die Präsidentengattin betonte auch, dass sie nicht vor der geplanten Untersuchungskommission aussagen werde. Die Opposition hatte die Kommission verlangt, um zu klären, ob es einen Zusammenhang zwischen der Freilassung und dem kurz darauf unterzeichneten Atomgeschäft zwischen Frankreich und Libyen gebe. "Ich glaube, das ist nicht meine Aufgabe", sagte sie. Ein Regierungssprecher hatte kürzlich erläutert, dass die Immunität des Präsidenten auch für seine Ehefrau gelte, die er als Stellvertreterin entsandt habe.

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