Atomtransport

Randale gegen Castor-Transport

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Begleitet von lautstarken Protesten und handgreiflichen Zwischenfällen hat der Atommüll-Zug das Zwischenlager Dannenberg erreicht.

Dort sollen die zwölf so genannten Castor-Behälter auf Tieflader umgeladen werden. Der Straßentransport zum Atommüllzwischenlager ist für Montag geplant.

Zahlreiche Blockaden behindern Transport
Zuvor war der Zug, der am Freitagabend gestartet war, mehrfach von Blockaden kurzzeitig gestoppt worden. Zunächst gleich in Frankreich und dann auf dem letzten Teilstück zwischen Lüneburg und Dannenberg gelang es Atomkraftgegnern, den Zug vorübergehend aufzuhalten. Die Fahrt dauerte knapp 44 Stunden. Die Route führt von der nordfranzösischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague in das deutsche Zwischenlager Gorleben (Niedersachsen).

An mehreren Stellen gelangten Umweltschützer am Sonntag an den Polizeisperren vorbei auf die Gleise. Mitglieder der Umweltorganisation Robin Wood kletterten auf Bäume und spannten ein Seil über die Schienen; Der Zug musste mehr als eine Stunde eine Zwangspause einlegen. Auf dem letzten 50 Kilometer langen Schienenabschnitt habe es mehrere kleinere Blockadeaktionen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Die Räumung sei aber in allen Fällen "eher friedlich" erfolgt. Mehrere Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen. Die letzten Kilometer kam der Zug nur im Schritttempo vorwärts.

Straßenzugänge zu Zwischenlager besetzt
In der Nähe von Dannenberg besetzten mehrere hundert Atomgegner unterdessen die beiden zum Zwischenlager Gorleben führenden Straßen. Die Polizei schritt zunächst nicht ein. "Wir können die Sitzblockade notfalls 24 Stunden lang aufrechterhalten", sagte Jens Magerl, einer der Organisatoren. An zahlreichen weiteren Protestaktionen im Kreis Lüchow-Dannenberg beteiligten sich am Sonntag Hunderte Menschen.

Es handelt sich um den zehnten derartigen Atommülltransport aus La Hague. Er besteht aus zwölf jeweils über 100 Tonnen schweren Castorbehältern mit hoch radioaktivem Müll.

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