Nach Atomtest

Südkorea bereitet sich auf Atom-Angriff vor

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Nach dem von Nordkorea verkündeten Atomwaffentest bereitet sich das südkoreanische Militär nach Medienberichten auf einen Atomangriff aus dem Norden vor.

"Die Situation hat sich verändert", sagte ein Militärsprecher am Donnerstag in Seoul. Seit dem am Montag verkündeten Test habe die Armeeführung sich auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Details nannte der Sprecher nicht. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete unter Berufung auf einen nicht näher genannten Vertreter des Verteidigungsministeriums, die Armee wolle modernste Waffen zur Abwehr von atomar bestückten Raketen anschaffen.

Keine erhöhte Strahlung
Südkorea hat nach dem von Pjöngjang gemeldeten Atomwaffentest bisher keine erhöhten Strahlenwerte gemessen. Das teilte das staatliche Korea-Institut für Nukleare Sicherheit am Donnerstag nach Auswertung von Luftproben mit, die seit dem unterirdischen Test vom Montag genommen worden seien. "Bis jetzt gibt es keine unnormalen Werte von Radioaktivität", sagte Institutssprecher Han Seung Jae in Seoul.

Beratung über Sanktionen
In New York wollten die fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat und Japan am Donnerstag erneut über mögliche Sanktionen gegen Nordkorea beraten. Nach Angaben eines Diplomaten in New York bestanden zwischen den Gesprächsteilnehmern am Mittwoch weiterhin Differenzen über Einzelheiten einer Resolution.

Außerdem wollen sich Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun und der chinesische Präsident Hu Jintao in Peking beraten. Roh werde am Freitag nach China reisen, um über gemeinsame Maßnahmen gegen Nordkorea nach dessen Atomwaffentest und die friedliche Beilegung des Atomstreits zu sprechen, teilte am Donnerstag ein Sprecher des Präsidialamts in Seoul mit.

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Den von Nordkorea vermeldeten unterirdischen Atomtest am Montag hatte China, das nach wie vor gute Kontakte zum Regime in Pjöngjang pflegt, ebenso wie Südkorea mit scharfen Worten verurteilt. Beide Länder hatten sich jedoch klar gegen militärische Sanktionen gegen Nordkorea ausgesprochen. Roh wird während seines eintägigen Besuchs in Peking auch den chinesischen Regierungschef Wen Jiabao treffen.

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