Wer ist das beste Zugfahrzeug?

Tiguan, X3 und Tucson im Vergleichstest

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Drei Kompakt-SUVs mit Allrad von BMW, Hyundai und VW im Test.

Kompakte SUVs mit Allradantrieb werden von ihren Besitzern gerne als Zugfahrzeug eingesetzt. In den Sommer- und Herbstmonaten stehen sie auch bei Campern mit Wohnwagen im Kurs. Kein Wunder, denn wer sein mobiles Zuhause komfortabel auf den Campingplatz bringen möchte, braucht ein gutes Zugfahrzeug. "Dafür bietet sich ein SUV mit Allradantrieb und einem drehmomentstarken Turbodiesel an. So lässt sich auch ein schwerer Anhänger auf mehr oder weniger gut ausgebauten Straßen und auf Campingplätzen gut bewegen", weiß ÖAMTC -Techniker Steffan Kerbl. Der heimische Autofahrerclub hat jetzt daher drei SUV (BMW X3, Hyundai Tucson und VW Tiguan ) aus unterschiedlichen Preissegmenten hinsichtlich ihrer Eignung als Zugfahrzeug verglichen. Dabei muss vorab aber noch erwähnt werden, dass es sich beim X3 noch um das aktuell angebotene Exemplar gehandelt hat. Der bereits vor einigen Wochen präsentierte Nachfolger , kommt erst im November in den Handel.

Kriterien

Untersucht wurden die Kriterien Antrieb (darunter das Anfahren am Berg), Komfort (z.B die Handhabung der Feststellbremse), Sicherheit (u. a. ein Schlingerversuch mit dem Gespann) und Alltagstauglichkeit (z.B. Volumen des Kofferraums). Als Wohnwagen wurde in dem Vergleichstest ein Hymer Nova SL 495 mit einem Testgewicht von 1.700 kg verwendet. Das Fazit von Kerbl: "Alle drei Autos bringen alle Zutaten für ein gutes Zugfahrzeug mit, entscheidend für den Käufer wird daher der Preis sein. Und hier zeigt sich, dass der günstigste SUV im Vergleich praktisch genauso gut ist wie seine Konkurrenten. Unterschiede liegen vorwiegend im Detail."

Günstiger ist nicht unbedingt schlechter

  • X3 20d xdrive Steptronic: Der mit knapp 70.000 Euro (inkl. Extras) teuerste SUV im Vergleichstest macht mit angehängten Wohnwagen fahrtechnisch keinerlei Probleme. "Das Automatikgetriebe wechselt die Gänge schnell und sanft und erledigt das Anfahren souverän – auch am Berg", erklärt der ÖAMTC-Techniker. Komfortabel: Die Anhängerkupplung fährt vollautomatisch ein und aus, es muss nur ein Knopf im Kofferraum betätigt werden.

     
  • Tiguan 2.0 TDI 4Motion: 55.000 Euro kostet die im Vergleich genutzte Ausführung des Tiguan. "Ein großes Plus des Fahrzeuges ist sein Komfort. Der Innenraum ist sehr variabel und überzeugt damit auch im Alltag ohne Wohnwagen", weiß Kerbl. Nicht ganz so stark wie beim BMW erweist sich der Tiguan bei den Schlingerversuchen mit Wohnwagen: Das Gespann wird mittels ESP rigoros eingebremst, was deutlich spürbar ist. Die Anhängerkupplung ist halbautomatisch, schwingt auf Knopfdruck unter dem Auto hervor und muss dann per Fuß oder Hand eingerastet werden.

     
  • Tucson 2.0 CRDi Allrad: Mit knapp 40.000 Euro ist der Tucson der mit Abstand günstigste SUV im Vergleich – allerdings ist dabei zu beachten, dass dafür eine Variante ohne Automatikgetriebe (das natürlich seinen Preis hat) gewählt wurde. "In den Fahrversuchen hat sich dann auch deutlich gezeigt, dass nach Möglichkeit die Automatik zu bevorzugen ist. Das macht sich besonders bei Bergauf- und Bergab-Fahrten bemerkbar. Daran ändern auch vorhandene Fahrhilfen nicht viel", so der ÖAMTC-Techniker. Abgesehen davon zeigt sich der Tucson der teureren Konkurrenz durchaus ebenbürtig und eignet sich ebenso gut als Zugfahrzeug. Einzig dass die Anhängerkupplung manuell installiert werden muss, ist ein kleines Minus im Komfort.

Fahren mit Gespann regelmäßig trainieren

Das Fahren mit einem Gespann sollte unbedingt geübt werden. "Oft liegen zwischen den Urlaubsfahrten viele Monate, im Extremfall sogar Jahre. Dass man sich in einem solchen Fall nicht ohne Training auf den Weg machen sollte, liegt auf der Hand", so Kerbl. Die ÖAMTC Fahrtechnik bietet entsprechende Kurse an, in denen nicht nur das Fahren und Bremsen, sondern auch die richtige Ladungssicherung trainiert wird.

Wichtig ist auch, den technischen Zustand des Hängers vor jeder Fahrt zu überprüfen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf Luftdruck, Beleuchtung, Funktion der Bremsen und – oft unterschätzt – das Alter und den Zustand der Reifen zu legen.

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