Die 8.000 Quelle-Mitarbeiter können aufatmen. Der deutsche Bund, der Freistaat Bayern und das Bundesland Sachsen einigten sich am Mittwoch auf einen Kredit von 50 Millionen Euro zur Rettung des insolventen Versandhauses. Der Staatskredit muss allerdings noch der EU-Kommission in Brüssel vorgelegt werden.
Der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon sagte: "Mit dieser Entscheidung kann Quelle weitermachen." Wirtschaftsminister Martin Zeil sagte: "Der Massekredit macht den Weg frei für die Entwicklung einer Fortführungslösung von Quelle. Dies ist eine gute Nachricht für die zahlreichen Beschäftigten und ihre Familien."
Aus Berlin kamen jedoch deutlich skeptischere Töne: Die zunächst geplante Staatsbürgschaft hatte der Bürgschaftsausschuss in Berlin abgelehnt, weil Quelle überschuldet sei. Bundesfinanzminister Steinbrück sagte, er schließe sich dieser Entscheidung an. In Regierungskreisen hieß es, Quelle müsse den Antrag noch einmal überarbeiten, die Sicherheiten seien zu gering.
In Bayern erklärte Zeil, bei einem Massekredit sei das Ausfallrisiko für den Staat wesentlich geringer, weil er über die Insolvenzmasse abgesichert sei. "Der Massekredit verschafft dem Unternehmen erst einmal Luft, die offenen Fragen zu klären und die notwendigen weiteren Schritte anzugehen. Wir hoffen sehr, dass es auf diesem Weg gelingt, eine langfristig tragfähige Zukunftslösung für Quelle zu schaffen", sagte der bayerische Wirtschaftsminister.
Quelle-Gesamtbetriebsratschef Ernst Sindel reagierte erleichtert. "Darauf haben die 8.000 Beschäftigten lange gewartet", sagte er. "Damit ist die wichtigste Hürde genommen.". Er geht davon aus, dass jetzt der normale Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werde.