Verhandlungen

Abgas-Skandal: VW braucht Milliardenkredite

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Die Abgaskrise dürfte allerdings zu deutlich höheren Zinskosten führen.

Um finanzielle Unsicherheiten rund um den Abgasskandal abzufedern, verhandelt Volkswagen nach Informationen aus Branchenkreisen mit verschiedenen Banken über Milliardenkredite. Dabei soll es um kurzfristige Darlehen von bis zu 20 Mrd. Euro als "Brückenfinanzierung" gehen.

Am Montag sei ein Treffen zwischen Vertretern von VW und mehreren Geldhäusern geplant, berichtete die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf Insider.

Der wegen der Affäre um manipulierte Abgaswerte in eine tiefe Krise gestürzte Konzern wollte sich am Wochenende offiziell nicht zu dem Thema äußern. Eine zusätzliche Kreditaufnahme muss nicht zwangsläufig auf einen akuten Finanzierungsengpass hindeuten - sie kann zum Beispiel auch dazu dienen, noch unklare Kostenschätzungen für die Zukunft oder die Rückzahlung bereits ausgegebener Anleihen abzusichern.

Höhere Zinskosten

Das Fachblatt "Automobilwoche" (Montag) meldete vorab, dass die Abgaskrise VW in den nächsten Jahren deutlich höhere Zinskosten einbrocken dürfte. Große Ratingagenturen hatten die Wolfsburger vor allem wegen der zuletzt kritisierten Konzernstrukturen abgestuft - für VW wird es damit teurer, neue Mittel am Kapitalmarkt aufzunehmen.

Jenseits der gefälschten Daten zum Stickoxid-Ausstoß bei Dieselwagen machen dem Autobauer auch falsche CO2-Angaben zu schaffen. Hiervon sind vor allem die neuesten Modelle betroffen, wie VW mitteilte. Mit 430.000 Fahrzeugen erstreckt sich konzernweit mehr als die Hälfte der etwa 800.000 Fälle geschönter Daten zu Treibhausgasemissionen auf das Modelljahr 2016. Diese Autos stehen teils schon bei den Händlern.

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