Kundenfang

Air Berlin will "Holzklasse" anbieten

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Neu ist unter anderem ab dem 1. Juli der Spar-Tarif "JustFly".

Air Berlin setzt im harten Wettbewerb der Airlines auf einen neuen Billigtarif. Firmenchef Hartmut Mehdorn stellte am Dienstag das in Berlin das neue dreistufige Tarifsystem "YourFare" vor, das dem mit hohen Verlusten kämpfenden Unternehmen mehr Einnahmen bringen soll. Neu ist unter anderem ab dem 1. Juli der Spar-Tarif "JustFly". Der Check-in läuft dabei nur über das Internet, aufgegebenes Gepäck muss extra bezahlt werden. Daneben gibt es den Normal-Tarif "FlyClassic" und den Geschäftsreisenden-Tarif "FlyFlex", der mit zusätzlichen Leistungen versehen wurde.

"Wir sind eine Airline für die normalen Menschen ... und wir wollen in diesem großen mittleren Segment unseren Kundenstamm finden", beschrieb Mehdorn die Positionierung von Air Berlin. Als Billig-Airline sieht sich die Gesellschaft ausdrücklich nicht. Mehdorns Vorstandskollege Paul Gregorowitsch stellte aber klar: "Das bedeutet nicht, dass ab heute Air Berlin teurer wird", und das bedeute auch nicht, dass Air Berlin insgesamt billiger werde. Vielmehr gelte es, mit dem neuen Tarifsystem zielgenauer auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse einzugehen.

Billigtarif
Der neue Billigtarif von 78 Euro für Hin- und Rückflug auf ausgewählten innereuropäischen Strecken soll nicht immer und auch nicht auf allen Strecken angeboten werden. Er ist vor allem für Verbindungen gedacht, auf denen der Wettbewerb - auch durch Billigflieger -  besonders stark ist. Der Preis bei "JustFly", deckt lediglich den Check-in via Internet, einen Snack und ein Getränk sowie ein Handgepäckstück ab. Für alles Weitere muss der Passagier extra zahlen - ein am Flughafen aufgegebener Koffer kostet 30 Euro.

Die Griechenland-Krise und ihre Folgen hält offenbar immer mehr Deutsche von einer Urlaubsreise in das südeuropäische Land ab. "Griechenland läuft sehr schlecht - genau wie Nordafrika", sagte Mehdorn am Dienstag in Berlin. Griechenland werde zurzeit als Reiseziel kaum frequentiert. Womöglich hänge das mit einer Berichterstattung zusammen, nach der es in Griechenland mancherorts Groll gegen die Deutschen gebe. Mehdorn äußerte die Hoffnung, dass sich diese Negativentwicklung bald wieder umkehre, denn "Griechenland braucht den Tourismus".

Flughafen-Verspätung
Zusätzliche Kosten durch die verschobene Eröffnung des Hauptstadtflughafens will Mehdorn nicht akzeptieren. Air Berlin als Hauptkunde fordere im Gegenteil Investitionen in das 38 Jahre alte Terminal in Tegel. "Wir leben ja in Tegel in Zelten und Provisorien", sagte Mehdorn. Zum Beispiel müsse dort die Kofferverteilung verbessert werden, möglicherweise durch zusätzliche Mitarbeiter. Außerdem seien Parkplätze für die zusätzlichen Flugzeuge notwendig, die die Airlines vom 3. Juni an einsetzen wollen - dem bisherigen Eröffnungstermin des neuen Hauptstadtflughafens im brandenburgischen Schönefeld.

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