AK: Viele Facharbeiter-Jobs für immer verloren

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Die Arbeitslosigkeit ist in allen wichtigen Fachkräfteberufen im November gegenüber dem Vorjahreszeitraum markant gestiegen. In den Produktionsberufen sind laut Arbeiterkammer um rund 35 Prozent mehr Personen arbeitslos, im Bereich Maschinenbau sogar um 113 Prozent. "Viele dieser Arbeitsplätze sind aufgrund des Strukturwandels für immer verloren", so AK-Arbeitsmarktexperte Josef Wallner zur APA.

Im November 2009 waren laut Arbeiterkammer gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 71 Prozent mehr Schlosser arbeitslos, um knapp 50 Prozent mehr Elektroinstallateure, um 22 Prozent mehr Gaststättenköche sowie um 17 Prozent mehr Kellner. Die Arbeitslosigkeit bei Maurern und Malern sei aufgrund der Konjunkturpakete nur um rund sechs beziehungsweise zehn Prozent gestiegen, so der Arbeitsmarktexperte.

Besonders stark zurückgegangen ist die Zahl der offenen Stellen für Elektroinstallateure, Maschinenschlosser sowie Schlosser. Im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld würden sich viele Unternehmen immer weniger binden wollen. Einige arbeitslose Facharbeiter seien über Zeitarbeitsfirmen wieder von ihrem ehemaligen Arbeitgeber angestellt worden. Vor allem konzerninterne Zeitarbeitsfirmen in der Bau- und Metallbranche sind laut Wallner ein "massives Problem".

Der Zuzug von ausländischen Arbeitskräften nach Österreich hat sich hingegen verlangsamt. 2009 werde der Ausschöpfungsgrad noch weiter sinken, so Wallner. Der Arbeitsmarktexperte kritisierte die "Instrumentalisierung des Facharbeitermangels" durch die Arbeitgeber. Ausländische Fachkräfte würden laut einer Studie um 10 bis 30 Prozent weniger verdienen als vergleichbare qualifizierte österreichische Arbeitnehmer. Das Motiv der Arbeitgeber bei der Anwerbung von ausländischen Arbeitnehmern sei Lohnkosten zu sparen und nicht aufgrund eines Facharbeitermangels, so Wallner.

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