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Leak zeigt

Abramowitsch: Geheim-Deal um Fuschlsee-Villa

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Cyprus Confidential legt neue Details zu den Abramowitsch-Deals offen.

Ein neues Datenleak legt neue Details zu den Geschäften des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch offen. Die Journalistinnen und Journalisten fanden in den geleakten Daten zwei Drittel der rund 100 im Forbes-Magazin gelisteten russischen Milliardäre als Kunden der zypriotischen Finanzdienstleister. Demnach kauften wohlhabende Russen aber auch Ukrainer teure Wohnungen und Häuser in Österreich diskret über Briefkastenfirmen mit zyprischer Adresse. Etwa der sanktionierte russische Oligarch Roman Abramowitsch, der für eine Villa am Fuschlsee eine besonders verschachtelte Konstruktion wählte - und sich auf Anfrage des Rechercheteams dazu nicht äußerte.

Tochter bekam Anwesen geschenkt

Wie der ORF berichtet, wurde das Anwesen in Salzburg 2007 offiziell von einer Britin, der Ehefrau des Chelsea-Direktors Eugene Tenenbaum,  gekauft. Ein Tiroler, der als Koch von Abramowitsch arbeitete, fungierte als Bevollmächtigter für Bau- und Renovierungsmaßnahmen.

Die neuen Leaks legen nun aber offen, dass die Gesellschaft Farleigh International Limited mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln den Kauf finanzierte. Diese Gesellschaft schloss mit der Britin 2007 einen Kreditvertrag, der 2017 aufgelöst wurde. Abramowitschs Tochter Anna bekam das Anwesen schlussendlich geschenkt.

Dem Leak zufolge gab Abramowitsch nicht nur für Immobilen viel Geld aus, sondern auch mehrere Millionen US-Dollar für Privatkonzerte von Popstars wie Robbie Williams oder den Black Eyed Peas.

Cyprus Confidential 

Der Datensatz "Cyprus Confidential" umfasst den Angaben der beteiligten Medien zufolge mehr als 3,6 Millionen geleakte Dokumente aus Zypern und dokumentiert, wie das EU-Land unter anderem als sicherer Hafen für russische Oligarchen fungierte und für Finanztransaktionen genutzt wurde, die es eigentlich nicht geben dürfte, etwa 2008 für eine Zahlung an den Mörder des kroatischen Journalisten Ivo Pukanić.

 Kritik an Zyperns Finanzplatz ist nicht neu. Seit Jahren nennen Korruptionsbekämpfer, Ermittler und Transparenzaktivisten Zypern in einem Atemzug mit Malta, Panama und den Britischen Jungferninseln. Der zyprische Bankenhistoriker Alexander Apostolides sagte gegenüber dem Konsortium, die Finanzindustrie des Inselstaats tue Dinge, die "illegal oder zumindest unethisch" seien. 
 

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