Nicht zukunftsfähig

Handelsexperte Heinemann schlägt nach nächster Benko-Pleite in ZiB2 Alarm

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Es vergeht kaum ein Tag ohne eine weitere Pleite aus dem Benko-Imperium. Nun musste die Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz anmelden.

Am Dienstag schlug Handelsexperte Gerrit Heinemann in der ZiB2 Alarm. Nachdem am Montag die dritte Insolvenz der Galeria innerhalb von drei Jahren bekannt wurde zeigte sich der 64-Jährige wenig optimistisch für eine positive Zukunft der Galeria.

Das neue Management der insolventen Warenhäuser strebt, befreit von der Signa-Gruppe, einen Sanierungsweg mit Hilfe von Investoren an. Doch Heinemann urteilt im ORF-Interview knallhart: „Die Betriebsform, die einem Dinosaurier gleicht und nicht mehr zeitgemäß ist“. Folglich hat das Geschäftsmodel laut dem Wirtschaftsexperten auch keine zukunftsfähigkeit.

Kein Staatlicher Zuschuss

"Bereits der letzte finanzielle Zuschuss 2020 wurde ohne Auflagen vergeben", meint Heinemann auf die Frage, ob eine Finanzspritze des deutschen Staates hilfrich sei. Damals betrugt das Darlehen stolze 680 Millionen Euro.

Der Fachmann führt weiter aus: "Bei den letzten beiden Insolvenzen wurde seitens der Gläubiger auf ein Kreditvolumen in Höhe von insgesamt drei Milliarden Euro verzichtet. Wir haben offensichtlich Gesetzeslücken", lässt er auch kein gutes Haar an den Entscheidungsträgern.

Und Heinemann legt noch einen drauf und kritisiert, dass es mittlerweile schon üblich ist, Gesetzeslücken auszunutzen. Für den deutschen  Wirtschaftswissenschafter gibt es allerdings einen, mit dem er besonders hart ins Gericht geht: Der Galeria-Eigentümer Signa. „Komplexität und Intransparenz hat in der Gruppe ganz offensichtlich der Steuervermeidung gedient“. Und er legt nach: "Eine Kontrolle hat  in der Unternehmensgruppe definitiv nicht stattgefunden.“

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