Fremdsprachen Französisch, Spanisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch werden künftig berücksichtigt
Mit einer weiteren Erleichterung soll der österreichische Arbeitsmarkt für internationale Arbeitskräfte attraktiver werden. So sollen Sprachkenntnisse in Französisch, Spanisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch künftig im Punktesystem der Rot-Weiß-Rot-Karte berücksichtigt werden. Fachkräfte mit Sprachkenntnissen in diesen Sprachen ab dem Niveau B1 erhalten 5 Extrapunkte und damit leichter Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt.
Damit solle einerseits der historisch gewachsene Fachkräftezuzug vom Westbalkan erleichtert, andererseits auch Fachkräfte aus neuen Zielländern angesprochen werden, geht aus einer Mitteilung des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums hervor. Der Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte orientiert sich an einem Punktesystem, in dem Qualifikation, Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Alter bewertet werden.
6.182 Rot-Weiß-Rot-Karten
Im Vorjahr wurden 6.182 (2021: 3.881) Rot-Weiß-Rot-Karten ausgestellt. Mit 2.222 ausgestellten Karten entfiel der größte Teil auf den IT-Bereich. Im Vorjahr entfielen 1.353 Karten auf Fachkräfte aus Bosnien und Serbien und nur 423 auf Zentral- und Südamerika. Aber besonders im Tourismus seien Spanischkenntnisse von Vorteil, ergänzte das Wirtschaftsministerium. Und Französisch sei eine weitere Weltsprache, die in vielen Zielmärkten österreichischer Unternehmen gesprochen werde.
Die Austrian Business Agency unterstütze Betriebe und Fachkräfte bei der Beantragung der Rot-Weiß-Rot-Karte. Unternehmen sollen aber verstärkt auch die Hilfe privater Arbeitsvermittler in Anspruch nehmen können. Das Ministerium werde darüber hinaus weitere Unterstützungsangebote prüfen, teilte das Arbeits- und Wirtschaftsministerium mit.
Bereits im Vorjahr erleichterte eine Reform, die mit 1. Oktober in Kraft trat, den Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte. "Mit der Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte ist uns 2022 eine umfassende Modernisierung der Fachkräftezulassung aus Drittstaaten gelungen. Nun wollen wir ein weiteres Signal senden, denn wir werden in den nächsten Jahren mehr Fachkräfte aus Drittstaaten brauchen, um unseren Wohlstand in Österreich zu erhalten", sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.