Gehaltspoker

Metaller: Grünes Licht für Streik

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Arbeitgeber konten 10,6-%-Forderung mit einem Mini-Angebot. Jetzt drohen Streiks. 

Wien. Um Punkt 11 Uhr startete am Montag die Gehaltsrunde der Metalltechnischen Industrie (130.000 Beschäftigte, 1.200 Betriebe) – doch erst nach Stunden wurde das Gegenangebot zur 10,6-%-Forderung der Gewerkschaft auf den Tisch gelegt. Der Industrielle Christian Knill hatte bereits klar gemacht, dass er sich nicht einmal eine Abgeltung der Inflationsrate vorstellen könne, und tatsächlich; Die gebotenen 4,1 % liegen weit unter den 6,3 %, die zunächst als Verhandlungsgrundlage angenommen wurden.

Streikbeschlüsse. Die Arbeitnehmer sind empört. Rainer Wimmer von der Metaller-Gewerkschaft Proge sowie Karl Dürtscher von der GPA haben für Mittwoch bis Freitag Betriebsversammlungen einberufen, die Streikbeschlüsse fassen sollen.

Ein hörbar empörter Wimmer zu ÖSTERREICH: „Das ist eine absolute Provokation.“ Was die Gewerkschafter besonders ärgert, war der Versuch der Arbeitgeber, die Erhöhung der Energiepreise aus der Inflation herauszurechnen, weil es ohnehin Anti-Teuerungspakete der Regierung gebe. Wimmer: „Sie nennen das eine Kerninflation. Soll ich jetzt, wenn ich im Geschäft eine Leberkässemmel kaufe, sagen, ich rechne die höheren Energiekosten heraus?“, so Wimmer. Am 24. Oktober geht es weiter. Turbulent wird es allemal.
  

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