Arabische Börsen weiter im Sinkflug

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Im Sog der Kreditkrise des Staatsfonds Dubai World sind die Aktienkurse in Dubai und Abu Dhabi am Dienstag erneut eingebrochen. In Dubai gab der Index am Vormittag um 6,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit 21 Wochen nach, in Abu Dhabi um drei Prozent. Unterdessen versucht die Regierung von Dubai das Vertrauen der Anleger zumindest teilweise zurückzugewinnen.

Die Garantie für die Schulden der Immobilientöchter von Dubai World, Nakheel und Istithmar, in Höhe von 26 Mrd. US-Dollar (17,6 Mrd. Euro) will die Regierung nicht übernehmen. Der Vorsitzende der Finanzbehörde des arabischen Emirates, Abdurrahman Al Saleh, sagte am Dienstag in einem Interview mit dem TV-Sender Al-Arabija: "Die Regierung gewährt dem Unternehmen große Unterstützung, aber es gibt keine Garantien."

Dubai World verhandelt mit betroffenen Banken über einen neuen Termin zur Begleichung der Schulden über 3,5 Mrd. Dollar, die eigentlich am 14. Dezember fällig wären. Bei einem ersten Treffen am Montag wurde aber keine Einigung bekanntgegeben. Die Börse in Dubai stürzte daraufhin den sechsten Tag in Folge ab, am Dienstag um 6,5 Prozent . Zu den Gläubigern zählen Standard Chartered, HSBC, Lloyds, die Royal Bank of Scotland, Abu Dhabi Commercial Bank und Emirates NBD.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) will die Situation in Dubai genauer unter die Lupe nehmen. Eine Abordnung des IWF soll in den kommenden Wochen in das Golfemirat reisen und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Probleme untersuchen, sagte der zuständige Direktor für den Nahen Osten und Zentralasien, Masud Ahmed, am Montagabend.

Die Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Dubai gehört, benötigen demnach keine finanzielle Hilfe, um die Krise zu bewältigen. Der Golfstaat habe genug eigene Mittel, sagte Ahmed. Gleichwohl würden die Probleme um Dubai World den Aufschwung in dem einstigen Boom-Land voraussichtlich bremsen.

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