Die Arbeiterkammer (AK) schlägt Alarm: Österreichweit fehlen mit Ende Juli mehr als 18.000 betriebliche Lehrstellen, hieß es am Donnerstag. Im Vorjahresmonat waren es "nur" 14.000. Mitgezählt wurden dabei die Jugendlichen in kurzfristigen AMS-Kursen und der überbetrieblichen Ausbildung laut Jugendbeschäftigungspaket, da sie keine Lehrstelle in einem Betrieb haben.
Angesichts dieser Tatsache fordert AK-Präsident Herbert Tumpel die Betriebe auf, die Ausbildungsplätze zu erhöhen. Konkret hatten im Juli laut Arbeiterkammer 21.722 Jugendliche keine Lehrstelle in einem Betrieb (+3.723 gegenüber 2008).
Die Teenager seien entweder als sofort Lehrstellen suchend gemeldet (10.336), besuchen einen kurzfristigen AMS-Kurs (3.713) oder haben einen Platz in der überbetrieblichen Lehrausbildung (7.673). Dem gegenüber gibt es aber nur 3.431 offene Lehrstellen, um 563 weniger als im Vorjahr. Laut AK fehlen somit 18.291 Lehrstellen - nach 14.055 im Juli 2008.
Angesichts dieser "Rekord-Lehrstellenlücke" sei es gut, "dass die überbetriebliche Ausbildung funktioniert", sagte Tumpel. Es bedarf aber auch zusätzlicher Ausbildungsplätze in Betrieben. Die Unternehmen sollen die im Jugendbeschäftigungspaket vereinbarte neue Förderung für Lehrbetriebe nutzen, forderte der AK-Präsident. "Die Betriebe müssen ihren Lehrlingsstand ausbauen, nicht nur halten."
Gerade in Zeiten der Krise sollen die Firmen Geld für Jugendausbildung bereitstellen, verlangt der AK-Präsident. Dies biete Chancen und "wenn der Aufschwung kommt, brauchen sich die Unternehmen nicht über einen Mangel an Fachkräften Sorgen zu machen".