Wien

Arbeitslosigkeit stieg um 11,7 %

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Ohne Alpine- und dayli-Pleite hätte sich Anstieg der Arbeits­losigkeit klar verlangsamt.

Zum letzten Mal vor der Wahl sind am Montag neue Arbeitslosenzahlen veröffentlicht worden – Futter für das Wahlkampfthema Nummer 1, die Situation am Jobmarkt. 323.111 Menschen in Österreich hatten im August keinen Job, das sind um 11,7 % mehr als vor einem Jahr. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sieht aber ein schwaches Licht am Horizont: „Der Anstieg lässt langsam nach“, so Hundstorfer zu ­ÖSTERREICH (siehe Interview). Ohne die Großpleiten von Alpine und dayli „wäre das noch deutlicher gewesen“. Dann hätte der Anstieg statt 11,7 „nur“ 11,1 % betragen und wäre damit deutlich geringer gewesen als noch im Juli (damals erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 12 %).

Österreich hat niedrigste Arbeitslosenrate in der EU
Während bei der Alpine-Pleite durch die bestehenden Baustellen schon über 4.000 Mitarbeiter wieder einen Job haben, werde es bei den 3.500 dayli-Frauen schwieriger, so Hundstorfer.

Eine deutlicher sichtbare Trendwende am Arbeitsmarkt erwartet Hundstorfer für das Frühjahr 2014.

Trotz der steigenden Arbeitslosigkeit gab es bei uns im August einen neuen Beschäftigungsrekord mit 3,6 Millionen Menschen in Arbeit (+25.000). Jobmotor sind Tourismus, Handel, Bau und vor allem die Gesundheitsbranche, so Hundstorfer.
Mit 4,8 % haben wir zudem in der EU die niedrigste Arbeitslosenquote – bereits den 29. Monat in Folge.

Sozialminister Hundstorfer:
"Trendwende im Frühjahr 2014"

ÖSTERREICH: Herr Minister, die Zahl der Arbeitslosen steigt weiter …
rudolf Hundstorfer: Ja, aber der Anstieg lässt langsam nach, es ist ein leichtes Drehen des Trends bemerkbar. Ohne die Großpleiten Alpine und dayli wäre das noch deutlicher gewesen. Rechnet man diese Pleiten heraus, wäre der Anstieg mit 11,1 statt 11,7 % deutlich geringer gewesen als im Juli.

ÖSTERREICH:
Wann rechnen Sie mit echter Besserung?
Hundstorfer: Ich erwarte eine Trendwende für das Frühjahr 2014. Prognosen der Wirtschaftsforscher geben Anlass für vorsichtigen Optimismus, dass es mit der Konjunktur aufwärtsgeht.

ÖSTERREICH: Wie steht Österreich im internationalen Vergleich da?
Hundstorfer: Wir haben weiterhin die niedrigste Arbeitslosenrate in der EU. Und auch im August eine neue Rekord-Beschäftigung.

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