Athen will Geld

Athos-Kloster wegen Immo-Affäre verklagt

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Das große Athos-Kloster Vatopedi soll zehn Millionen Euro zahlen. Die Geistlichen hatten mit dem Staat Ländereien getauscht.

Die griechische Regierung verklagt ein bedeutendes orthodoxes Kloster wegen umstrittener Landtausch-Geschäfte. Die sozialistische Regierung verlangt Schadenersatz in Höhe von zehn Millionen Euro von dem zur Mönchsrepublik Athos gehörenden einflussreichen Kloster Vatopedi auf der Ägäis-Halbinsel Chalkidiki.

Das 1.000 Jahre alte Kloster verdiente mit dem Austausch von Ländereien mit dem Staat rund 100 Millionen Euro auf Kosten der Steuerzahler. Der Tausch begann 1999, die Mönche tauschten in den Folgejahren lukrative gegen weniger einträgliche Ländereien mit dem Staat.

Jahrhunderte alte Ansprüche

Das Kloster begründete seine Besitzansprüche auf Dokumente aus byzantinischer oder osmanischer Zeit. Die frühere konservative Regierung geriet 2008 wegen der Geschäfte unter Druck und revidierte den Tauschhandel. Zwei Minister traten im selben Jahr zurück.

Die 336 Quadratkilometer große Mönchsrepublik Athos ist ein Kondominium unter der gemeinsamen Herrschaft Griechenlands und des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel - der selbst türkischer Staatsbürger sein muss (seit 1991 Bartholomaios I.); der die staatliche Aufsicht ausübende griechische Gouverneur ist dienstrechtlich den Präfekten der griechischen Verwaltungsbezirke gleichgestellt, untersteht aber nicht dem Innen-, sondern dem Außenministerium in Athen. Das Athos-Parlament, die "Hiera Koinotes" (Heilige Gemeinschaft), setzt sich aus den gewählten Vertretern der zwanzig Großklöster zusammen.

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