Auch Europäer greifen Dollar-Herrschaft an

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Die Finanzkrise macht es möglich: Die politischen Attacken auf den US-Dollar nehmen zu. Nachdem Russland und China die Rolle des "Greenbacks" als Weltleitwährung in Frage stellten, gibt es nun auch offene Kritik in Europa. Beim Gipfeltreffen der mächtigen G8-Staaten sprach der französische Staatspräsident Sarkozy im italienischen L'Aquila das aus, was viele denken.

In einer Welt, die nicht mehr von einer Supermacht beherrscht wird, müsse es mehrere international bedeutende Währungen geben. Das sei auch ein Weg, um in der schwersten Wirtschaftskrise seit 70 Jahren für mehr Stabilität zum Wohl von Bürgern und Unternehmen zu sorgen. Von EU-Seite wird aber deutlich gemacht, dass die Europäer nicht die Absicht haben, mit ihrem Euro international in Führung zu gehen.

Am Rande des Treffens gab es Gespräche mit IWF-Generaldirektor Dominique Strauss-Kahn - Franzose wie Sarkozy. Die Washingtoner Finanzinstitution spielt beim möglichen Aufbau einer neuen Währungsarchitektur eine Schlüsselrolle. China schlug schon vor längerer Zeit vor, die sogenannten Sonderziehungsrechte des IWF zu stärken und damit den Dollar schrittweise als Weltwährung abzulösen.

"Brauchen ein neues Bretton Woods."

Sarkozy äußerte sich nicht zu diesen sehr technischen Details, gab aber deutlich zu verstehen, dass er die Weltfinanzordnung für überholt hält. "Wir brauchen ein neues Bretton Woods." In dem Ort im US-Bundesstaat New Hampshire war 1944 ein neues Weltwirtschaftssystem begründet worden. Darin ist der Dollar die vorherrschende Reservewährung. Grenzüberschreitende Transaktionen werden überwiegend in der US-Währung abgerechnet. Für Washington ist dieser Status Quo günstig; die USA können Mängel in der Haushaltsdisziplin auf viele Schultern verteilen.

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