Bosch plant Verkauf von US-Bremsensparte

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Der weltgrößte Autozulieferer will sein seit Jahren schlecht laufendes Bremsengeschäft in Nordamerika teilweise verkaufen. Daher seien Verhandlungen mit dem kleineren japanischen Bremsenanbieter Akebono aufgenommen worden. Bis Jahresende will Akebono Klarheit haben, ob der Erwerb von Teilen des milliardenschweren Bosch-Geschäfts mit Autobremsen zustande kommt.

Bei Bremsen konkurriert Bosch auf dem schwer von der Autoabsatzkrise getroffenen nordamerikanischen Kontinent vor allem mit Continental, Delphi und TAW. Bosch hatte im Frühjahr eine Umstrukturierung der Sparte Bremsen angekündigt, da diese trotz Sanierungsversuchen Verluste schreibt.

Ein Bosch-Sprecher sagte in Stuttgart, Bosch plane eine "Refokussierung" des Autobremsengeschäfts auf dem nordamerikanischen Kontinent. "Wir sind mit Akebono in Gesprächen über einige Assets", sagte er. Angaben zur Größe der zum Verkauf stehenden Einheiten wollte Bosch nicht machen.

Mit Bremssystemen hatte Bosch zuletzt weltweit rund 5 Mrd. Euro umgesetzt und beschäftigte gut 20.000 Menschen in der Sparte. Im gesamten Bosch-Konzern sind 280.000 Mitarbeiter tätig, der Umsatz mit Kfz-, Industrie-, Gebäudetechnik und Gebrauchsgütern belief sich 2008 auf 45,1 Mrd. Euro. Mit der 2007 eingefädelten vollständigen Übernahme des australischen Bremsherstellers Pacifica, dessen Börsennotierung am Freitag (28.8.) endete, und dem Kauf des US-Bremsenherstellers Morse 2008 hat Bosch sein Bremsengeschäft in den USA, Kanada und Mexiko zwar verbreitert. Der wirtschaftliche Erfolg ließ jedoch auf sich warten.

Auf Partnersuche

Kfz-Technik-Chef Bernd Bohr hatte daher im April angekündigt, Partner für das hart umkämpfte Geschäft zu suchen. Bosch wolle nicht mehr das komplette - aus Basisbremse, Feststellbremsen, Bremssätteln, Bremsbelägen, Bremskraftverstärkern und Elektronik bestehende - Spektrum abdecken. Vor allem die Basisbremse mache unter anderem wegen Preissteigerungen bei Gussteilen und des scharfen Preiswettbewerbs "keine Freude", hatte der Bosch-Manager eingeräumt.

Der Stuttgarter Konzern wolle aber nicht komplett aus dem Bremsengeschäft aussteigen, sagte Bohr. Hintergrund ist unter anderem die ab 2012 vorgeschriebenen Serienausstattung aller Neuwagen mit dem elektronischen Stabilitätssystem ESP in den USA, woran Bosch gut verdient.

Der japanische Kaufinteressent Akebono ist mit rund 6.400 Beschäftigten auf Bremsen spezialisiert und schrieb zuletzt Verluste. Der Umsatz lag zuletzt bei umgerechnet 1,1 Mrd. Euro, davon rund 400 Mio. Euro in Nodamerika.

Ein Sprecher sagte, Akebono wolle bis zum Jahresende entscheiden, ob die Geschäfte von Bosch übernommen werden oder nicht. Bosch ist seit 1988 Anteilseigner bei den Japanern und hält 11,3 Prozent. Die Ratingagentur Moody's stufte Akebono zuletzt trotz der Absatzflaute auf den Automärkten als solventes Unternehmen mit der Bonitätsnote "Baa1" ein.

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