Systemwechsel

F: Firmen wollen 50.000 Elektroautos bestellen

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Die französische Regierung treibt ihre Förderung von Elektroautos voran. Umweltminister Jean-Louis Borloo stellte eine Gruppe von 20 privaten und staatlichen Unternehmen vor, die eine Bestellung für insgesamt 50.000 Elektroautos abgeben werden.

Dies diene dazu, französischen Herstellern wie Renault und PSA Peugeot Citroen "eine ausreichende Nachfrage" zu verschaffen, "um die Produktion von Elektroautos auf industrieller Basis aufzunehmen", erklärte sein Ministerium.

Offiziell ausgeschrieben wird der Großauftrag am 23. April. Zur Gruppe der Bestellerfirmen gehören unter anderem die Post, Air France, der Energiekonzern EdF, France Telecom und der Baukonzern Vinci.

Renault und PSA verpflichteten sich in einer "Elektroauto-Charta" ihrerseits, in den Jahren 2011 und 2012 rund 60.000 Elektroautos auf den Markt zu bringen. Ab diesem Jahr sollen dafür in zwölf Pilotregionen öffentliche Netze mit Ladestationen aufgebaut werden. Beteiligt sind unter anderem Städte wie Paris, Straßburg, Bordeaux und Nizza. Ziel der Regierung ist es, bis 2015 ein landesweites System mit 1 Mio. Ladestationen zu schaffen. 90 % sollen dabei in Privatgebäuden und Unternehmen entstehen.

Die französische Regierung hatte die Förderung von Elektroautos im vergangenen Jahr zur nationalen Aufgabe erklärt. Sie sollen einen deutlichen Beitrag zum französischen Ziel leisten, die CO2-Emissionen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um 75 % zu senken. "Die Maschine ist angeworfen", sagte Borloo am Dienstag. "Ich glaube wird sind das Land in der Welt, das seine CO2-Emissionen drastisch senken wird." Gleichzeitig werde Frankreich mit seiner Autoindustrie wahrscheinlich zum Vorreiter bei der Technik werden.

Mit seinem Energiemix aus fast 80 % Atomkraft und 20 % aus anderen Quellen sieht sich Frankreich als idealer Ort für die stromgetriebenen Fahrzeuge. Nach Berechnungen der französischen Umweltagentur Ademe könnten sie unter dem Strich nur auf 20 g CO2-Ausstoß pro Kilometer kommen - deutlich weniger als in anderen EU-Ländern wie Deutschland, die einen hohen Anteil an Kohle bei der Stromerzeugung haben.

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