Der angeschlagene US-Autobauer General Motors (GM) frischt seine in die Jahre gekommene Palette an großen geländegängigen Wagen auf. Konzernchef Ed Whitacre hat das Geld dafür freigegeben. GM werde bis zu 1 Milliarde Dollar (691 Mio. Euro) in neue Modelle investieren, schreibt das "Wall Street Journal" am 13. Jänner unter Berufung auf eine eingeweihte Person.
Die Investition kommt überraschend. Die Verkäufe der übergroßen, durstigen Geländewagen mit Ladefläche waren in den vergangenen Jahren eingebrochen, weil die Spritpreise stiegen. Die Wirtschaftskrise schreckte noch mehr Kunden vom Kauf ab. Stattdessen griffen die Amerikaner verstärkt zu kleineren und sparsameren Autos ausländischer Hersteller.
Neustart mit Staatshilfe
Die verfehlte Modellpolitik gilt als Hauptgrund für die Insolvenz von GM und des Rivalen Chrysler im vergangenen Jahr. Nur dank massiver Staatshilfe gelang der Neustart. Auf der noch zwei Wochen dauernden Detroit Autoshow präsentieren die US-Hersteller nun allesamt Kompakt- und Kleinwagen.
Trotz des Einbruchs gehören Pick-up-Trucks aber immer noch zu den beliebtesten Fahrzeugen in Nordamerika. Ein Wiederaufleben der Nachfrage käme GM sehr gelegen, lässt sich an den Trucks doch mehr verdienen als an kleineren Autos. GM will in diesem Jahr seine verbliebenen 6,7 Mrd. Dollar Schulden beim Staat zurückzahlen und erstmals seit Jahren wieder Gewinn schreiben.