Größte russische Autobauer sollen fusionieren

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Der russische Staat will die beiden finanziell angeschlagenen größten russischen Autobauer Avtovaz (Lada) und den Nutzfahrzeughersteller Kamaz laut Medien in Moskau zusammenlegen. Die staatliche Holding Rostechnologii wolle die Unternehmen künftig unter eine Führung stellen, berichtete die russische Zeitung "Kommersant".

Dazu solle gemeinsam mit dem Motorenhersteller Avtodiesel des russischen Oligarchen Oleg Deripaska eine neue Struktur geschaffen werden. Die neue Holding werde von Kamaz-Generaldirektor Sergej Kogogin geführt. Avtovaz hat laut Medienberichten mehr als 1 Mrd. Euro Schulden.

Avtovaz-Chef Boris Aljoschin werde in den kommenden Tagen seinen Posten räumen, berichtete "Kommersant" auf nicht näher genannte Quellen. Unklar sei, ob der an Avtovaz mit 25 Prozent beteiligte französische Autokonzern Renault sowie der Stuttgarter Nutzfahrzeughersteller Daimler, der an Kamaz 10 Prozent hält, in die Pläne eingeweiht seien.

30.000 Jobs bei Lada wackeln

Beim größten russischen Autobauer Avtovaz droht laut russischen Behörden die Entlassung von 30.000 Mitarbeitern. Im ersten Halbjahr 2009 war die Pkw-Produktion bei dem Unternehmen auf fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen. Nach einem Minus von 14 Mrd. Rubel (300 Mio Euro) stieg die Verschuldung des Konzerns auf zuletzt 52,9 Mrd. Rubel. Avtovaz führte zuletzt erneut Verhandlungen mit der Regierung und den Banken über zusätzliche Kredite, um seine völlig veraltete Technik und die Modelle zu modernisieren.

Der gesamte Finanzbedarf bei Avtovaz wird mit etwa 2 Mrd. Euro angegeben, wie die Moskauer Zeitung "Wremja Nowostej" berichtet hatte. Im März hatte Regierungschef Wladimir Putin Avtovaz ein zinsloses Darlehen von umgerechnet 538 Mio. Euro genehmigt. In den ersten 6 Monaten liefen bei Avtovaz 139.500 Wagen vom Band - 384.500 waren es im Vorjahreszeitraum. 2009 will Avtovaz nach eigenen Angaben 332.000 Fahrzeuge bauen (2008: 943.000).

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