Die Oberösterreichische Landesregierung hat in einer ihrer wenigen Sitzungen, die es noch vor der Landtagswahl am 27. September gibt, große Pläne für den Öffentlichen Verkehr im Großraum Linz beschlossen. Dem waren Auseinandersetzungen zwischen den Parteien darüber vorausgegangen, was realisiert werden soll.
Die SPÖ hatte den Regioliner vorgeschlagen - eine Straßenbahn vom Linzer Hauptbahnhof bis nach Aigen-Schlägl. Die ÖVP war dafür eingetreten, die bestehende Mühlkreisbahn zu attraktivieren und mit einer City-S-Bahn zum Hauptbahnhof zu verlängern. Eine Studie, die beide Vorhaben bewerten sollte, kam zu dem Schluss, die Verbesserung der Mühlkreisbahn mit City-S-Bahn zu verwirklichen und zusätzlich eine weitere Straßenbahn-Nord-Süd-Achse in Linz zu bauen mit einer Verlängerung bis nach Pregarten.
Dieses Ergebnis der Studie wurde von der Landesregierung am Montag (17. August) beschlossen, der Teil betreffend mit der City-S-Bahn jedoch nur von ÖVP und Grünen und gegen die Stimmen der SPÖ, der Rest einstimmig. Die Pläne sollen schrittweise verwirklicht werden. Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl (V) erklärte danach, jetzt würden endlich Nägel mit Köpfen gemacht nachdem jahrelang nichts passiert sei. Landesrat Rudi Anschober (G) begrüßte, dass die bisher größte Ausbauoffensive für den Öffentlichen Verkehr in Oberösterreich beschlossen worden sei. Landeshauptmannstellvertreter Erich Haider (S) hielt weiter am Projekt RegioLiner nach Aigen-Schlägl fest, ein neuer Landtag und eine neue Regierung könne es nach der Wahl beschließen.
Die oberösterreichische BZÖ-Obfrau und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl Ursula Haubner bezeichnete die Beschlüsse der Landesregierung als "reine Bürgertäuschung". Die Finanzierung sei nicht geklärt. Es handle sich lediglich um eine Absichtserklärung vor den Wahlen. Haubner forderte einen "Masterplan Verkehr" für Oberösterreich. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs sei seit vielen Jahren überfällig.