IG Metall ortet Verlagerungspläne bei Conti

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Der deutsche Autozulieferer Continental erwägt nach Angaben der IG Metall eine Verlagerung von Teilen der Produktion in seinen deutschen Elektronikwerken nach Osteuropa. Aktuell gebe es Gespräche zwischen Vertretern der Conti-Führung und der Belegschaft über Einsparungen an den Standorten, sagte ein IG-Metall-Sprecher in München. In der Diskussion seien kostenlose Mehrarbeit oder Kürzungen beim Weihnachtsgeld.

Für den Fall, dass die Arbeitnehmerseite hier keine Zugeständnisse mache, drohe der Konzern mit Arbeitsplatzabbau oder einer Verlagerung von Teilen der Produktion an osteuropäische Standorte. "Auf so etwas reagieren wir allergisch", sagte der IG-Metall-Sprecher. Der Konzern war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Die geplante Milliarden-Kapitalerhöhung bei Continental könnte noch am Widerstand des Großaktionärs Schaeffler scheitern. "Es ist noch nicht durch, ob es die Kapitalerhöhung geben wird, wann oder in welcher Form", sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Auch dem fränkischen Familienkonzern sei zwar klar, dass die mit zehn Mrd. Euro verschuldete Conti frisches Kapital benötige. Allerdings müsse der hannoversche Konzern eine 3,5 Mrd. Euro schwere Kredittranche erst im August nächsten Jahres zurückzahlen. "Das Marktumfeld muss stimmen." Statt der Ausgabe neuer Aktien für bis zu 1,5 Mrd. Euro sei auch eine Sachkapitalerhöhung möglich, bei der Teile von Schaeffler in Conti eingebracht würden. Beide Firmen lehnten Stellungnahmen ab.

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