Kleine Fortschritte bei Opel-Sanierung

Teilen

Die Sanierung des angeschlagenen deutschen Autoherstellers Opel kommt in kleinen Schritten voran. In dem von der Schließung bedrohten Werk Antwerpen ist ein Teil der Belegschaft zu Sozialplanverhandlungen für die rund 2.600 Mitarbeiter bereit. Die IG Metall schlägt vor, alle Beteiligten in Deutschland zu Verhandlungen an einem runden Tisch zusammenzubringen.

Eine wichtige Voraussetzung dafür habe der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) mit seiner Ankündigung geschaffen, sich selbst mit 1,9 Mrd. Euro an der Opel-Sanierung beteiligen zu wollen. Zuvor hatte der US-Konzern nur ein knappes Drittel dieser Summe zusteuern wollen. Weitere 1,8 Mrd. Euro für die Sanierung will Opel-Chef Nick Reilly bei verschiedenen europäischen Staaten einsammeln.

"Wir müssen realistisch sein", sagte der Regionalsekretär der belgischen Gewerkschaft CSC, Eddy De Decker, nach einem Koordinierungstreffen von Gewerkschaften und Werksleitung der Nachrichtenagentur Belga. "Obwohl wir weiter hart für den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen, wird eine Restrukturierung des Opel-Werks Antwerpen auf die eine oder andere Weise kommen." Daher müsse über die Ausgestaltung eines Sozialplans nachgedacht werden. Dies lehnt der Antwerpener Opel-Betriebsratschef Rudi Kennes bisher ab: "Wir haben vom Management weder eine Gesprächsaufforderung noch einen Vorschlag erhalten."

Das Opel-Werk in Wien Aspern setzt unterdessen verstärkt auf Leiharbeiter und befürchtet langfristig eine Abwanderung der Produktion in Regionen, wo der Markt noch wächst. Die Talsohle der Wirtschaftskrise habe man hinter sich gelassen, aber nun kämpfe das Werk mit großen Auftragsschwankungen. Die Antwort darauf müsse eine stärkere Arbeitszeitflexibilisierung sein, so Wien-Aspern-Chef Rudolf Hamp zum "WirtschaftsBlatt".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo