Die ÖBB stellen mit 7. September den regionalen Personenverkehr auf der Gesäuse-Strecke im steirischen Ennstal ein. Begründet wird die Maßnahme mit einem zu geringen Auslastungsgrad von durchschnittlich neun Prozent. Im Gegenzug soll das Postbus-Angebot in der Nationalpark-Region ausgebaut werden.
"Die Kosten-Erlös-Schere ist immer weiter aufgegangen", heißt es von den ÖBB. Die Auslastung von zuletzt neun Prozent bedeute 20 bis 25 Fahrgäste pro Zug. Zudem sei die Gesäuse-Strecke oft witterungsbedingt, also infolge Hochwassers oder Lawinen, blockiert - von Jänner 2008 bis Juni 2009 an 110 Tagen.
Eingestellt wird der Personenverkehr, ausgenommen sind lediglich die direkten Wochenende- bzw. Feiertagsverbindungen zwischen Wien und Schladming sowie Nostalgie- und Sonderfahrten. Der Güterverkehr ist nicht betroffen: Diese Route ist - trotz witterungsbedingter Probleme - eine wichtige, weil flachere Alternative zu Pyhrn und Semmering auf der Achse Adria - Ostregion.
Das Land Steiermark hat bezüglich des von den ÖBB geforderten Zuschuss von rund 2 Mio. Euro, um den Personennahverkehr auf der Schiene aufrecht zu halten, abgewunken. Man sei zwar mit der Einstellung nicht glücklich, die vereinbarten Busverbindungen, auf denen auch Fahrradmitnahme angeboten wird, sollten aber wenigstens im Werktagverkehr eine Verbesserung bringen, hieß es vom Verkehrsressort.