Opel: GM legt sich noch nicht auf Bieter fest

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General Motors (GM) hat noch keine Präferenz für einen der drei Interessenten an einem Einstieg bei dem deutschen Autobauer signalisiert. Dies sagte der deutsche Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Homann nach einer ersten vierstündigen Verhandlungsrunde im Berliner Kanzleramt. Allerdings sei von den drei Bietern der chinesische BAIC deutlich abgefallen.

Ernsthaft im Rennen seien weiterhin der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna und der in Belgien ansässige Investor RHJ International. GM habe aber bei beiden nach Klärungsbedarf. Homann sagte nach rund vierstündigen Verhandlungen mit der Opel-Mutter GM im Kanzleramt, die deutsche Regierung habe erneut ihre Präferenz für Magna zum Ausdruck gebracht. Allerdings habe GM darauf sehr zurückhaltend reagiert. Die Regierung werde aber auf eine schnelle Einigung dringen.

Die deutsche Bundesregierung bevorzugt ebenso wie die vier beteiligten Bundesländer eine Übernahme durch den Zulieferer Magna, während GM den Finanzinvestor RHJ favorisiert. Die Bundesregierung hat bei der Entscheidung ein gewichtiges Wort mitzureden, da sowohl Magna als auch RHJ auf milliardenschwere Staatsbürgschaften angewiesen sind. Magna will bisherigen Angaben zufolge weniger Arbeitsplätze in Deutschland streichen als RHJ, verlangt aber mehr Staatshilfe als der Konkurrent.

Autohändler für Magna

Die europäischen Opel-Händler machen sich für einen Einstieg von Magna bei dem Rüsselsheimer Autobauer stark. Das Unternehmen habe die im europäischen Verband Euroda organisierten Händler bei einem Treffen überzeugt, sagte Euroda-Vizepräsident Albert Still zu Reuters.

Magna ist bisher der einzige Opel-Interessent, der das Gespräch mit den Händlern gesucht hat. Diese hatten angeboten, sich für 400 Mio. Euro mit zehn bis zwanzig Prozent an dem Rüsselsheimer Autobauer zu beteiligen. Zuletzt waren allerdings Zweifel aufgekommen, ob Magna auf das Angebot zurückgreift.

Die Händler wollen nun zunächst abwarten, wer den Zuschlag für Opel bekommt und danach weitere Gespräche führen.

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