Der alternative Postdienstleister redmail fährt sein Engagement in Österreich stark zurück. Rund 50 der 200 hauptberuflichen Mitarbeiter wurden zur Kündigung angemeldet, teilte das Unternehmen am 13. Jänner in einer Aussendung mit. Wie viele Teilzeitkräfte gehen müssen, war kurzfristig nicht zu erfahren.
Das Joint Venture der Holländischen Post (TNT) und der Styria Media Group AG war im Herbst 2001 mit der Ankündigung gestartet, der Österreichischen Post AG bis hin zu den Postämtern Konkurrenz zu machen. Am 13. Jänner teilte das Unternehmen mit, dass ab sofort die Zustellung von adressierten Briefsendungen eingestellt wird. Unadressierte Sendungen werden nur mehr in der Steiermark und Kärnten ausgesandt.
Post hofft auf zusätzliche Aufträge
redmail konzentriert sich demnach auf das Kerngeschäft, die Zeitungszustellung. Von Seiten der Post AG hieß es auf APA-Anfrage, man würde sich freuen wenn die bisherigen redmail-Kunden wieder in den Hafen der Post zurückkehren würden. Offiziell wollte man den Teil-Rückzug von redmail nicht kommentieren, eine gewisse Schadenfreude dürfte aber in der Postgasse im 1. Wiener Gemeindebezirk schon aufgekommen sein. Hat doch redmail die Post in den vergangenen Jahren mit Klagen eingedeckt und sogar angekündigt, ein eigenes Netz an Postämtern auszubauen, was nie umgesetzt wurde.
Die beiden redmail-Geschäftsführer Klaus Schauer und Horst Jungmann nennen als Grund für den Teilrückzug "in erster Linie das im Sommer von der Regierung und vor kurzem auch vom Parlament beschlossene neue Postmarktgesetz, das mit 1.1.2011 in Kraft tritt". Unter diesen Rahmenbedingungen könne in Österreich kein echter Postmarkt entstehen, hieß es von redmail. Dazu kämen die negativen Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise auf den Postmarkt und die Werbeausgaben. "Für uns und unsere Eigentümer sind unter diesen Bedingungen weitere erhebliche Kosten für Anlaufinvestitionen nicht zu verantworten. Wir konzentrieren uns daher in Zukunft voll auf unsere Kernkompetenzen", meinte Schauer.