Spekulationen um Porsche-Chef reißen nicht ab

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Im Machtkampf um die Zukunft von Porsche reißen die Spekulationen um den umstrittenen Vorstandschef Wendelin Wiedeking nicht ab. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, könnte Wiedeking eine Abfindung von mehr als 100 Mio. Euro erhalten, falls er das Unternehmen verlässt.

Dies wäre die höchste Abschiedszahlung, die es in Deutschland jemals gegeben hat. Wiedeking selbst hatte am Donnerstagabend (16. Juli) gesagt, er wolle im Amt bleiben und seinen Vertrag erfüllen, der bis 2012 läuft. Eine Entscheidung über die Zukunft des hoch verschuldeten VW-Großaktionärs Porsche wird am nächsten Donnerstag (23. Juli) erwartet.

Auch laut Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" muss Wiedeking sein Amt abgeben. Die Eigentümerfamilien hätten sich auf den bisherigen Porsche-Produktionsvorstand Michael Macht als Nachfolger geeinigt, berichtet "Der Spiegel" weiter.

Konzern dementiert

Der Sportwagenbauer widersprach dem umgehend. "Davon ist uns nichts bekannt", sagte ein Porsche-Sprecher in Stuttgart. "Dazu wäre ein Präsidialbeschluss des Porsche-Aufsichtsrates notwendig. Den gibt es nicht." Wiedeking sei damit weiter im Amt.

Macht soll den Angaben zufolge Chef der Porsche AG werden, in der das Autogeschäft des Sportwagenbaues gebündelt ist. Wiedeking würde damit Vorsitzender Porsche Holding bleiben. Nach Medienspekulationen könnte er aber auch diesen Amt verlieren. In der Porsche Holding haben die Stuttgarter neben ihrem Autogeschäft auch ihre VW-Anteile gebündelt. Bislang hat Wiedeking beide Vorstandsposten inne.

Der 48 Jahre alte Macht gilt laut "Spiegel" in der Branche als hoch qualifizierter Fertigungsexperte, der in der Porsche-Produktion jährlich große Effizienzsteigerungen erreichte. Außer ihm sei im Porsche-Vorstand niemand für die Wiedeking-Nachfolge in Betracht gekommen. Der Manager gehört seit 1998 dem Vorstand der Porsche AG an.

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