VW will in Indien aufholen

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Europas größter Autobauer Volkswagen will in Indien in den nächsten 4 bis 6 Jahren mit den Marken VW, Audi und Skoda 8 bis 10 Prozent Marktanteil gewinnen. Das sagte Produktionsvorstand Jochem Heizmann dem "Handelsblatt". Das Ziel sei sehr ehrgeizig, räumte er ein. "Aber wir glauben, dass VW in Indien dieses Entwicklungspotenzial hat." 

Der indische Markt gilt aufgrund des hohen Kostendrucks als schwierig für westliche Hersteller, angesichts eines hohen Bedarfs aber auch als äußerst chancenreich wegen des enormen Wachstumspotenzials.

Von April 2008 bis März 2009 wurden in Indien insgesamt 1,22 Mio. Pkw verkauft. Bis Ende Juni ist der Markt um weitere 10 Prozent gewachsen. Marktführer ist Maruti, der zum japanischen Autobauer Suzuki gehört, aber lokal produziert. Gut 20 Prozent werden dem südkoreanischen Hersteller Hyundai zugerechnet. VW kommt dem Bericht zufolge bisher nur auf einen Marktanteil von gut 1 Prozent. 2008 verkaufte VW in Indien gerade einmal 18.731 Autos, davon 16.051 der tschechischen Tochter Skoda.

"Indien-Polo"

Der Wolfsburger Autobauer will ab Anfang 2010 die Produktion eines speziell für Indien entwickelten Polo in dem vor kurzem eröffneten Werk nahe der südindischen Stadt Pune aufnehmen. Rund 580 Mio. Euro hat VW in den Standort investiert.

Seit vergangenem Monat läuft dort der Polo-Bruder Skoda Fabia vom Band. Bei den anvisierten Absatzplänen würde das für Volkswagen auf dem indischen Markt ein Wachstum auf 160.000 bis 200.000 Fahrzeuge pro Jahr bedeuten.

Gefragt sind in Indien vor allem Kleinstwagen zu einem Preis von unter 5.000 Euro, die von der aufstrebenden Mittelschicht gekauft werden. Weil ein solches Preisniveau für westliche Hersteller nahezu unerreichbar sei, liebäugele die VW-Spitze mit einer Kooperation mit Suzuki, schreibt die Zeitung weiter. "Suzuki wäre wegen seiner Kleinwagenkompetenz ein interessanter Partner", hatte jüngst auch VW-Chef Martin Winterkorn gesagt.

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