Wiener U-Bahn lässt die Wogen hochgehen

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Im Juli hatte eine ÖVP-Kampagne für eine durchgängige Wiener U-Bahn am Wochenende den Vorwurf des Sexismus eingetragen. Ähnlich emotional verlief die Diskussion über Verkehrsmaßnahme im Wiener Gemeinderat.

Während sich die Oppositionsparteien mit unterschiedlichen Nuancen hinter die Idee der Nachtfahrten stellten, wehrten sich die SPÖ-Mandatare mit aller Vehemenz dagegen.

Die Verlängerung des U-Bahn-Betriebes auf die derzeitige Pause von rund 4 Stunden sei für die Stadt ohne Probleme zu bezahlen, meint ÖVP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl: "Die U-Bahn rund um die Uhr würde die Stadt 1 Mio. Euro kosten." Schließlich würde sich die Betriebszeit lediglich um 2,9 % erhöhen. Das derzeitige Night-Line-Bussystem koste hingegen 7 Mio. Euro.

Ebenfalls klar für eine Verlängerung sprach sich der Grüne Verkehrssprechers Christoph Chorherr aus. Er geht von Mehrkosten von 2,5 Mio. Euro im Jahr aus. Eingedenk der Geldverschwendung im Umfeld der Wiener SPÖ, so etwa die Mehrkosten für den Skylink: "Da können wir 153 Jahre lang die U-Bahn in der Nacht fahren."

Auch die FPÖ konnte sich zumindest mit einer teilweisen Verlängerung anfreunden. "Einen partiellen U-Bahn-Betrieb bis 2 Uhr - das macht Sinn", beschied Gemeinderat Herbert Madejski. Allerdings gebe es beim Verkehr in der Nacht noch viele andere Probleme: So habe die S-Bahn keine optimale Linienführung und Busse an den Stadtrand würden fehlen. Deshalb müsse zugleich das Nachtbus- und Anrufsammeltaxisystem ausgebaut werden.

SPÖ-Vertreter Karlheinz Hora echauffierte sich hingegen lauthals über das Ansinnen der Opposition, das er als "Sommerlochthema" geißelte. Überdies lägen die Kosten höher als von der Opposition behauptet: "In diesem Sinne weiß ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

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