Defekte Karten

Banken wollen Massen-Austausch vermeiden

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Wegen der Probleme mit rund 30 Mio. EC- und Kreditkarten wollen die deutschen Geldinstitute ihren Kunden einen aufwendigen Massen-Austausch möglichst ersparen.

Derzeit werde intensiv geprüft, fehlerhafte Karten-Mikrochips mit Hilfe einer neuen Software zu reparieren, sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). "Unsere Aktivitäten zielen darauf ab, einen Austausch so weit wie möglich zu vermeiden".

Der Einzelhandel, bei dem rund 200.000 Zahlterminals an Ladenkassen ebenfalls betroffen sind, forderte Ausfallgarantien und Schadenersatz bei solchen Problemen. Für Kunden, die wegen der Pannen gegen Gebühr Geld am Schalter abheben müssen, soll es Kulanzregelungen geben.

Wie der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) als Dachorganisation von Banken und Sparkassen mitteilte, sollen die zu Jahresbeginn aufgetretenen Probleme an Geldautomaten mittlerweile behoben sein. Die Terminals im Handel sollen bis Anfang kommender Woche wieder funktionieren. Grund des Ärgers sind falsch programmierte Mikrochips in bestimmtem Karten. Dadurch können sie die Jahreszahl 2010 nicht korrekt verarbeiten.

Betroffen sind entgegen erster Vermutungen nicht neue, sondern ältere Karten. Keine Probleme gebe es mit allen EC-Karten, die nach dem 1. Juli 2009 ausgegeben wurden, und bei Kreditkarten mit Ausgabe nach März 2009, erläuterte der DSGV-Sprecher.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) kritisierte, beim Zahlen per EC-Karte und Geheimzahl komme es regelmäßig zu Ausfällen. "Die Kreditwirtschaft muss dafür sorgen, dass die von ihr angebotenen Systeme zuverlässig funktionieren", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Handel zahle jährlich Gebühren in dreistelliger Millionenhöhe dafür.

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