Die Schweizer Großbank Credit Suisse stellt ihr Russland-Geschäft auf den Prüfstand.
"Wie jeder andere auch, prüfen wir die Situation", sagte Konzernchef Thomas Gottstein am Dienstag auf einer Investorenveranstaltung. "Es ist eine sehr ernste Situation, und wir werden in den nächsten Monaten sehen müssen, was dies alles für unsere Operation in Russland bedeutet. Ich habe diesbezüglich noch keine Entscheidungen getroffen."
Vergangene Woche hatte die Bank das Kreditengagement in dem Land per Ende 2021 auf überschaubare netto 848 Millionen Franken (774 Mio. Euro) beziffert. Bis Ende Februar sei dieser Wert markant verringert worden, wie Gottstein erklärte.
Dem Konzernchef zufolge beläuft sich der Anteil der von Russen verwalteten Vermögen auf rund vier Prozent. Der Gesamtwert der verwalteten Vermögen erreichte zum Jahresende 827 Mrd. Franken. Die Bank befinde sich auf Zielkurs, aus einer Reihe von Schwellenländern auszusteigen, sagte Gottstein. "Und in Anbetracht dessen, was gerade passiert, schauen wir uns natürlich auch einige andere Schwellenländer an."
Mit Blick auf das gesamte Unternehmen sagte der CS-Chef, in den ersten zwei Monaten des Jahres sei das Geschäft "solide" gelaufen. "Wenn man es mit dem letzten Jahr vergleicht, ist es viel niedriger. Aber wenn man auf 2019 und 2020 zurückblickt, ist es ziemlich ähnlich." Zu Beginn des Jahres seien die Zuflüsse an neuen Geldern anständig ausgefallen. Im Moment sei es schwierig, eine Vorhersage zu treffen. "Aber wir sind mit den ersten zwei Monaten zufrieden."