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FMA schließt russische Sberbank Europe in Wien

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Die Finanzaufsicht untersagt der Sberbank Europe mit Sitz in Wien per sofort den kompletten Geschäftsbetrieb. Eine baldige Insolvenz ist möglich. Die Einlagensicherung tritt n Kraft.

Auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) der Sberbank Europe AG am späten Dienstagabend mit sofortiger Wirkung die Fortführung des kompletten Geschäftsbetriebes untersagt. Bereits seit Montag durfte die Bank gemäß einem damals über Nacht in Kraft gesetzten Moratorium der FMA keinerlei Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen mehr durchführen.

Zahlungsunfähigkeit droht

Die Europa-Tochter der russischen Sberbank mit Sitz in Wien ist durch den Ukraine-Krieg in Schieflage geraten - Kunden hatten aufgrund der unsicheren Situation zuletzt in großem Stil Geld abgezogen, es gab einen regelrechten Bankrun.

Die Maßnahmen der EZB erfolgen, da sie am 27. Februar 2022 festgestellt hat, dass die Sberbank Europe AG aufgrund der geopolitischen Entwicklungen und massiver Liquiditätsabflüsse in massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt und möglicherweise zahlungsunfähig wird.  

Aufpasser eingesetzt

Finanzexperten gehen davon aus, dass die Sberbank Europe AG rasch in die Insolvenz schlittern dürfte. Ob und allenfalls wann ein Insolvenztatbestand erfüllt ist, soll ein von der FMA für das Institut als Aufpasser bestellter Regierungskommissär feststellen, es ist dies der Wiener Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwalt Gerd Konezny.

100.00 Euro je Kunde gesichert

Die Untersagung des Geschäftsbetriebes löst gesetzlich den Einlagensicherungsfall aus. Demzufolge muss die Einlagensicherung Austria GesmbH (ESA) gesicherte Einlagen bis zu einem Betrag von je 100.000 Euro binnen zehn Bankarbeitstagen auszahlen. Bei den gesicherten Einlagen soll es sich um knapp eine Milliarde Euro handeln.

Nach derzeitigem Stand haben laut ESA rund 35.000 deutsche Kunden (der Markt wurde von Österreich aus mitbearbeitet) bei der Sberbank Europe gedeckte Einlagen, der Anteil der österreichischen Einleger sei "hingegen unbedeutend".  
 
 

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