Erste sicherte Kredit für Schlaff-Spezi. Ex-FPÖ-Steger verteidigt Milliardär.
Die laut der angesehenen israelischen Zeitung Haaretz bevorstehende Korruptionsanklage gegen den geheimnisvollen Ost-Milliardär Martin Schlaff zieht weitere Kreise. In Israel spricht man bereits von einem „Schlaffgate“. So sollen beträchtliche Geldbeträge über Berater und Anwälte an Top-Politiker wie die Ex-Regierungschefs Sharon, Olmert oder Außenminister Avigdor Lieberman geflossen sein.
Schlaff organisierte gar via Erste Bank eine Garantie über 1 Mio. Dollar, um Liebermann bei der Gründung seiner Partei Yisrael Beiteinu zu helfen.
Austro-Korruption
Nun werden aber auch die Verbindungen Schlaffs zu Österreichs Regierungsspitze beleuchtet. Neben Ex-ÖVP-Chef Josef Taus taucht Ex-FPÖ-Vizekanzler Norbert Steger in den Schlaff-Affären auf. Steger war Verwaltungsrats-Chef der CAP Holding, der liechtensteinischen Errichtungsgesellschaft des von der Bawag finanzierten Casinos Jericho. Von einem Treuhandkonto Stegers flossen Zahlungen an das engste Umfeld Israelischer Top-Politiker.
Gegenüber ÖSTERREICH dementiert Steger: „Alles Blödsinn.“ Steger räumt aber ein, dass Schlaff ein geheimnisvoller Mann sei, dessen Freunde nun einmal Staatschefs seien.
Ex-FPÖ-Steger: "Schlaff ist geheimnissvoll"
ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu den Bestechungsvorwürfen gegen Martin Schlaff in Israel?
Norbert Steger: Das wird hochgekocht und kommt aus den 90ern. Da ist nichts Strafrechtliches dabei. Leute, die ordentlich gearbeitet haben, sind zu Marktpreisen bezahlt worden – das hat mit Bestechung nichts zu tun. Schlaff ist ein geheimnisvoller Mann, über dessen Kontakte und Freunde man gerne schreibt.
ÖSTERREICH: Sind Sie ein Freund?
Steger: Ich bin mit ihm auf gutem Fuß. Ich will mich nicht wichtiger machen – seine Freunde sind Staatspräsidenten.
ÖSTERREICH: Ihre Zeugenaussage soll Grund der drohenden Anklage sein.
Steger: Nein. Das war beim Bawag-Prozess. Damals hat mir sogar der Staatsanwalt recht gegeben.