Staatsanwaltschaft ermittelt

Bauskandal in St. Wolfgang

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Es wurde eine "bürgerfreundliche" Bearbeitung der offenen Akten versprochen.

Der Bauskandal in St. Wolfgang im oö. Salzkammergut ist nun zum Fall für die Justiz geworden. Die Staatsanwaltschaft Wels hat gegen einen bekannten und weitere unbekannte Täter ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs eröffnet. Bürgermeister Franz Eisl (ÖVP) hat einen Rundbrief verfasst, in dem er mitteilt, dass die Aufarbeitung der Causa mindestens zwei Jahre dauern werde.

Ermittlungen
Aufgrund der medialen Berichterstattung ermittelt die Staatsanwaltschaft Wels, erklärte deren Sprecher Christian Hubmer. Eine Anzeige lag bisher noch nicht vor. Für 974 Bauakten aus den letzten 20 Jahren fehlt eine Fertigstellungsanzeige.

Arbeitsgruppe
In enger Abstimmung mit dem Land werde demnächst eine Arbeitsgruppe in der Gemeinde installiert, die die liegen gebliebenen Akten aufarbeiten soll, informiert Eisl einem Schreiben. Die Postwurfsendung soll kommende Woche an alle Haushalte gehen. Nach Abschluss der Prüfung, die rund zwei Jahre dauern dürfte, wolle die Gemeinde direkt auf jeden betroffenen Bauwerber zukommen. Aus der Gemeinde heißt es, dass einige schon von sich aus Baufertigstellungsanzeigen eingebracht haben.

Beruhigung
Mit dem Rundbrief versucht der Bürgermeister auch, die Verunsicherten zu beruhigen. So sei es Ziel "alle offenen Bauakten rasch und bürgerfreundlich abzuschließen", wirbt er in seiner Gemeinde um Vertrauen.

Überforderung
Eisl selbst hatte die Affäre aufgedeckt. Er ist seit einem dreiviertel Jahr Gemeindeoberhaupt und verschaffte sich in den vergangenen Monaten einen Überblick über alle Abteilungen, zuletzt auch über die Bauabteilung. Der einzige bisher mit den Bauverfahren betraute Mitarbeiter der Gemeinde soll von der Fülle der Verfahren überfordert gewesen sein, stellte sich der Bürgermeister hinter seinen Mitarbeiter.

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