Nach Berliner Vorbild: Signa möchte in Wien City-ARGE etablieren. Gemeinsames Vorgehen, um Angebot in der Innenstadt attraktiv zu halten.
Prada, Saint Laurent, Louis Vuitton, Wo René Benko ist, glänzt und glitzert es. Jetzt setzt der Immo-Tycoon auch bei den letzten leeren Quadratmetern seiner Millionärsmeile Goldenes Quartier internationale Maßstäbe: Der Edel-Asiate „Aï“ (Gänseleber-Gyoza, Raindrop-Cake) sperrt Anfang Oktober jetzt offiziell in der Seitzergasse genau zwischen den Lokalmatadoren „Schwarzes Kameel“ und „Fabios“ als dritter kulinarischer Hotspot auf.
Die Stadt braucht Hotspots
Nirgendwo sonst in Wien kann man in so kurzer Zeit so viel Geld los werden wie im Goldenen Quartier – es ist aber auch das große Geld, das Wiens Shoppingmeilen brauchen, um weiter in der oberen Liga mitzuspielen. „Der Handel verliert mittelfristig seine Position als Frequenzbringer“, sagt Regio-Plan-Chefin Hania Bomba. Die Hoffnung ruht auf großen Investitionen, um Randlagen attraktiv zu halten – und Gastronomie ist eines der Rezepte, um Kunden anzulocken, sagt Bomba.
Alle Big Player der Shopping-Meilen
Für Benko ist das Goldene Quartier offenbar nicht nur das Schaufenster, um seinen Erfolg zu zeigen – er hat auch einen Plan für die ganze City. Christoph Stadlhuber, Chef von Benkos Immokonzern Signa, will am liebsten schon im Herbst eine Zusammenarbeit aller Big Player der Einkaufsstraßen starten, um die City – Stichwort: Geschäftesterben auf der Wollzeile – attraktiv zu halten. „Wir müssen als Händler gemeinsam auftreten“, sagt Stadlhuber: „Wir sind keine Konkurrenten, das sind Barcelona, London.“ Und eine Zukunft, die liege dann auch in der Sonntagsöffnung.
Das Vorbild dazu befindet sich in Berlin. Die AG City Berlin sei eine "sensationelle Institution", schwärmt Stadlhuber. Die Signa (die in der deutschen Hauptstadt unter anderem das KaDeWe betreibt) ist dort Mitglied
Mieter im Goldenen Quartier "sehr zufrieden"
Das Goldene Quartier funktioniert laut dem Signa-Geschäftsführer gut. "Die Mieter sind sehr zufrieden", versichert er. Lücken oder Leerstände gebe es keine, auch nach dem jüngsten Auszug von Cavalli sei die entsprechende Fläche sofort wieder vermietet worden. Ein Neuzugang ist ein "Fleurs de Paris"-Store, dessen Kollektion aus echten, konservierten Rosen besteht. Im November wird ein Amicis Concept Store auf rund 300 Quadratmetern eröffnen.