Laut Agentur:

Benko verkauft 17 Karstadt-Geschäfte um 700 Mio. Euro

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Das berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagnachmittag unter Berufung auf 'mit den Vorgang vertraute Personen'.

Wien/Essen. Der Tiroler Immo-Investor Rene Benko schlägt einmal nicht zu, sondern schlägt los: Er verkauft mitten in der Corona-Krise über seine Signa 17 deutsche Galeria Karstadt Kaufhof-Geschäfte um 700 Mio. Euro, so Bloomberg unter Berufung auf "mit dem Vorgang vertraute Personen" am Donnerstag. Käufer ist demnach ein von Apollo Global gemanagter Fonds, der schon um kartellrechtliche Genehmigung ansuchte.

Wo sich die 17 von insgesamt 240 Standorten befinden, blieb im Bericht offen. Die Signa von Benko kontrolliert die Kaufhof- und Karstadt-Filialen jedenfalls über ihren Immobilienarm Signa Retail und betreibt sie über ihren Einzelhandelszweig separat.

Der deutsche Handelsriese Galeria Karstadt Kaufhof mit über 28.000 Beschäftigten suchte zuletzt Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Ein solches bewahrt in Deutschland in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne Insolvenzanmeldung.

Verfahren erlaubt es Mietverträge rasch zu kündigen

Dieses Verfahren erlaubt es etwa Mietverträge rasch zu kündigen. Der dort Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz sagte der "Süddeutschen Zeitung" kürzlich: "Herr Benko wollte ursprünglich kein Schutzschirmverfahren. Er ist der größte Geschädigte bisher in dem Prozess. Er hat erst letzte Woche weitere 140 Millionen investiert, was andere in einer solchen Situation nicht getan hätten. Insgesamt beläuft sich sein Investment wohl auf über eine halbe Milliarde."

Benko soll angekündigt haben, am Fortbestand des Unternehmens festzuhalten. Er soll auch bereit sein, künftig weiteres Kapital zur Verfügung zu stellen, hieß es in weiteren Medienberichten. Womöglich kommt aus dem aktuellen Deal Geld dafür.

Benko war zuletzt stets mit Zukäufen in den Medien, um etwa nur Kika Leiner oder die Schweizer Kaufhauskette Globus zu erwähnen. Bei Kaufhof/Karstadt war er im September 2018 am Ziel gewesen, damals wurde deren Fusion bekannt. Der kanadische Kaufhof-Eigentümer Hudson s Bay Company (HBC) und Signa bilden ein Joint Venture und gründen gemeinsam eine neue Holding.

Signa soll bei Kaufhof/Karstadt eine Strategie mit Schwerpunkt auf sieben besonders gute deutsche Innenstadtlagen fahren, so die von Bloomberg zitierten Kenner. Dabei gehe es um die Cities von Berlin, München oder Düsseldorf. Ansonsten würden Vermögenswerte abgebaut.

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