Berlakovich: "Existenz der Milchbauern bedroht"

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Die Situation der heimischen Milchwirtschaft sei "dramatisch", Das erklärte Landwirtschaftsminister Berlakovich am Montagvormittag vor Beginn der Sitzung der EU-Agrarminister in Brüssel. Es gehe den Milchbauern an die Existenz, so Berlakovich.

Österreich hatte im Juli gemeinsam mit sieben anderen EU-Staaten gegen die von der EU-Kommission geplante Erhöhung der Milchquote um je ein Prozent jährlich ab 2010 protestiert. Deutschland, Frankreich, Griechenland, Lettland, Litauen, Slowenien, die Slowakei sowie Österreich sind für ein Aussetzen der Erhöhung. Die Quote selbst soll 2015 auslaufen.

Der Rat hatte zuletzt die Kommission aufgefordert, eine Marktanalyse zum Thema Milch zu erstellen. In dem Bericht der Kommission wird u.a. neben der Quotenfrage auch eine Erhöhung der Obergrenze für nationale Beihilfen an die Bauern von derzeit 7.500 auf 15.000 Euro angeführt.

In dem Schreiben der acht Staaten an EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel wurde auch eine Ausweitung der Exportsubventionen für Milchprodukte verlangt. Der von der EU-Kommission vorgestellte Bericht sei eine "solide Basis, aber noch nicht ausreichend".

Berlakovich betonte, man würde die ab April 2010 geplante nächste Erhöhung der Quote um ein Prozent "in Österreich einbehalten und nicht weiter geben, jetzt wo wir eine Überproduktion haben". Angesprochen darauf, dass der Agrarrat nur eine Art Beschwichtigung für die Milchbauern sei, sagte der Minister, dies sei keineswegs der Fall. Immerhin habe man erreichen können, dass die Kommission in den Markt eingreift.

Ursprünglich wollte die Kommission das nicht. Was die generelle Situation betrifft, gebe es Anzeichen für eine leichte Stabilisierung des Weltmarktes. Man müsse jedenfalls auch Maßnahmen setzen wie man Milch wieder verstärkt in die europäische Lebensmittelindustrie hineinbringen kann.

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