Betrugsfall: Madoff-Skandal weitet sich aus

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Geschädigte verklagen nun auch die Wirtschaftsprüfer von KPMG sowie die Geldhäuser JPMorgan Chase und Bank of New York Mellon.

Die bei einem New Yorker Gericht eingereichte Klageschrift beschuldige die drei Unternehmen, eine zentrale Rolle in dem Betrugsfall gespielt zu haben.

Der Klageschrift zufolge soll JPMorgan Chase Madoff geholfen haben, fast sechs Mrd. Dollar an Anlegergeldern zu waschen. KPMG werde vorgeworfen, das betrügerische Verhalten in Madoffs britischer Firma nicht auffliegen gelassen zu haben. KPMG hatte die Bücher von Madoff Securities International Ltd geprüft.

In der Klage heißt es zudem, in der Firma Bernard L. Madoff Investment Securities LCC in New York seien der Missbrauch von Frauen und Drogen üblich gewesen. Der Drogengebrauch in den Büros sei als weitverbreitet beschrieben worden und die Räume mit Blick auf den Kokaingebrauch bei Partys als "Nordpol" bezeichnet worden.

KPMG und JPMorgan Chase lehnten eine Stellungnahme ab. Auch die Bank of New York Mellon war nicht zu erreichen. Massachusetts Mutual Life Insurance, Muttergesellschaft von Oppenheimer und Tremont Fonds, erklärte, energisch gegen die Vorwürfe vorzugehen.

Madoff war im Dezember aufgeflogen und hatte sich im März schuldig bekannt, ein gigantisches Schneeballsystem betrieben zu haben. Damit soll er Anleger um bis zu 65 Mrd. Dollar geprellt haben. Ende Juni wurde er zu einer Haftstrafe von 150 Jahren verurteilt.

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