Börsenbetreiber ICE rutscht in die roten Zahlen

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Der Kauf des Konkurrenten NYSE Euronext und Marktturbulenzen in Brasilien haben den US-Börsenbetreiber IntercontinentalExchange (ICE) in die roten Zahlen gedrückt. Insgesamt stand unter dem Strich im Schlussquartal ein Verlust von 176 Mio. Dollar (129 Mio. Euro), wie die ICE bekanntgab. Vor einem Jahr war es noch ein Gewinn von 130 Mio. Dollar.

Allein wegen der Währungsturbulenzen in dem südamerikanischen Land schrieb das Unternehmen im vierten Quartal 190 Mio. Dollar auf eine Beteiligung ab. Die 11 Mrd. Dollar schwere Übernahme der NYSE führte zu Einmalbelastungen von 131 Mio. Dollar.

Wie andere Schwellenländer auch leidet Brasilien unter einer Kapitalflucht, die durch die Abkehr der US-Notenbank Fed vom ultralockeren geldpolitischen Kurs ausgelöst worden war.

Auf der Umsatzseite zahlte sich die Übernahme der NYSE jedoch aus, die Erlöse stiegen auf 612 Mio. Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie vor Jahresfrist. Bei dem Kauf erhielt die ICE unter anderem Zugriff auf die zweitgrößte europäische Derivatebörse Liffe. Die ICE wurde erst 2000 gegründet, gehört aber inzwischen zu den weltweit führenden Börsenbetreibern. Der Konzern betreibt Börsen und Abwicklungshäuser in Nordamerika, Brasilien, Europa und Asien.

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