Die Schwellenländer werden den globalen Verbrauch von Energie nach Einschätzung von BP in den kommenden Jahrzehnten weiter nach oben treiben. Dabei setzen sie vor allem auf Kohle, Öl und Gas, heißt es in einer Langfristprognose von BP, die am Mittwoch in Hamburg vorgestellt wurde. Bis 2035 werde jeder der fossilen Energieträger einen Anteil von 27 Prozent am weltweiten Energieverbrauch erreichen.
"Erstmals in der Geschichte der Menschheit wird es keinen klar dominierenden Energieträger mehr geben", sagte Christof Rühl, Chefvolkswirt des BP-Konzerns. Grundlage für den höheren Energiebedarf sei letztlich die Zunahme der Weltbevölkerung um weitere 1,7 Milliarden Menschen und die wachsende Wirtschaftsleistung der Welt, die sich den Annahmen zufolge ungefähr verdoppeln werde.
Unter den drei großen Energiequellen werde Gas mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 1,9 Prozent das stärkste Wachstum erreichen, vor Kohle mit 1,1 und Öl mit 0,9 Prozent. Die erneuerbaren Energien wachsen demnach sogar am schnellsten von allen Energiearten, steigern ihren Anteil an der globalen Energieproduktion aber dennoch nur von zwei auf sieben Prozent.
Damit würden im Jahr 2035 rund 81 Prozent der weltweiten Energieerzeugung auf die fossilen Energieträger entfallen - der Rest auf Atomkraft, Wasserkraft und erneuerbare Energien. Insgesamt werde der Energieverbrauch um 41 Prozent zunehmen, wobei 95 Prozent des Wachstums auf die Schwellenländer entfielen.