China benötigt nach Einschätzung der Regierung ein Wirtschaftswachstum von 7,2 Prozent, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Mit dieser Rate würden jährlich zehn Millionen Stellen geschaffen, sagte Ministerpräsident Li Keqiang nach einem Bericht der Zeitung "Workers' Daily" vom Montag. So könne die Arbeitslosenquote in Städten auf etwa vier Prozent beschränkt werden.
Mitglieder der Staatsführung geben nur selten bekannt, welche Auswirkungen das Wirtschaftswachstum auf die Beschäftigung hat. Li hielt die Rede bereits vor zwei Wochen. Sie wurde am Montag zum ersten Mal in voller Länge veröffentlicht.
Der Regierungschef bekräftigte dabei das offizielle Wachstumsziel von 7,5 Prozent im heurigen Jahr, machte aber zugleich deutlich, dass die Exportwirtschaft ein Risiko sei. "Wenn die Exporte stark zurückgehen, haben wir ein Beschäftigungsproblem."
Die Äußerungen chinesischer Spitzenpolitiker werden aufmerksam verfolgt, weil im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei am Wochenende über tief greifendere Wirtschaftsreformen gesprochen werden soll. Die Staatsführung will ein nachhaltiges Wachstum erreichen und setzt dafür stärker als bisher auf den Konsum.