China schiebt Bahnprojekt mit Milliardenhilfe an

Teilen

China will Afrika beim Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes im Bahnverkehr Anschubhilfe leisten. Dafür sollen bestehende Kreditlinien von 20 Mrd. Dollar um weitere 10 Mrd. Dollar (7,21 Mrd. Euro) erweitert werden, wie Ministerpräsident Li Keqiang in einer Rede vor der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) in Addis Abeba ankündigte.

Zudem soll ein Entwicklungsfonds für Afrika um 2 Mrd. Dollar aufgestockt werden. Chinesischen Agenturmeldungen zufolge entwarf Li in Äthiopien die Vision "eines Hochgeschwindigkeitsnetzes, das alle Hauptstädte verbindet". China verfüge über die entsprechende Technik. Die Volksrepublik werde gemeinsam mit Afrika daran arbeiten, dass der Traum wahr werde, betonte Li. Er besucht erstmals seit seiner Wahl zum Regierungschef im vorigen Jahr den afrikanischen Kontinent. Weitere Stationen sind die ölreichen Staaten Nigeria und Angola.

Bei Besuchen führender chinesischer Funktionäre in Afrika wurden in der Vergangenheit immer wieder milliardenschwere Verträge über Rohstofflieferungen für die Volksrepublik geschlossen. Kritiker werfen der führenden asiatischen Wirtschaftsmacht vor, weniger an Entwicklungshilfe und stärker am Rohstoffreichtum des Kontinents interessiert zu sein. Aus Regierungskreisen in Peking verlautete, die Reise Lis diene auch dazu, den Lebensstandard der Menschen auf dem Kontinent zu erhöhen. Zudem will China 100 Mio. Dollar für den Artenschutz in den Ländern zwischen Marokko und Madagaskar ausgeben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.